Einkauf auf dem Wochenmarkt Marktgebühren bleiben in Kempen bestehen

Kempen · Händler bleiben bei Wochenmärkten aus, weil zu wenig Kunden kommen. Der Verzicht auf Gebühren ist keine Lösung.

Der Concordienmarkt im Hagelkreuz ist als Feierabendmarkt konzipiert und findet donnerstags in der Zeit von 15 bis 19 Uhr statt.

Foto: Norbert Prümen

(rei) Die Stadt Kempen wird von Händlern, die auf den städtischen Wochenmärkten ihre Waren anbieten, weiterhin Gebühren verlangen. Die Freien Wähler Kempen (FWK) scheiterten im Ausschuss für Ordnung und Rettungswesen mit ihrem Antrag, die Marktgebühren für die Märkte auf dem Concordienplatz im Hagelkreuz und in St. Hubert bis Ende 2024 auszusetzen. Die Mehrheit des Gremiums war dagegen, lediglich der Vertreter der Fraktion ÖDP/Die Linke stimmte für das Ansinnen der Freien Wähler.

Die Wählervereinigung wollte mit der vorübergehenden Aussetzung der Marktgebühren das Interesse der Händler an diesen beiden Wochenmärkten ankurbeln. Die Märkte im Hagelkreuz und in St. Hubert leiden vor allem seit der Pandemie unter dem Zuspruch von Händlern und Kunden. Erst blieben die Kunden aus, dann kamen auch viele Marktbeschicker nicht mehr. An den Gebühren, die die Marktleute für ihren Stand bezahlen, liegt es nicht. Die sind in Kempen im Vergleich zu Nachbarkommunen nicht zu hoch. Doch die Kundschaft hat sich umorientiert. Viele kaufen Obst und Gemüse im Supermarkt. Dort ist es zumeist preiswerter, wenn auch nicht so frisch und regional wie auf dem Wochenmarkt.

Mit einem vorübergehenden Gebührenverzicht wollten die Freien Wähler wieder verstärkt Händler auf die beiden kleineren Märkte locken. Die Stadt hätte für die Testphase bis Ende 2024 auf rund 6500 Euro verzichtet. Eine Garantie, dass wieder mehr Händler kommen würden, gibt es indes nicht. Ebenso ist es fraglich, ob bei den Marktbeschickern die eingesparten Gebühren die fehlenden Einnahmen aufwiegen, wenn trotzdem die Kundschaft ausbleibt.

CDU-Ratsherr Willi Stenhorst, der auch Vorsitzender des Bürgervereins im Hagelkreuz ist, blieb bei der Diskussion im Ausschuss skeptisch. Er hatte sich vor Jahren – gemeinsam mit Quartiersmanager Ingo Behr – für den Aufbau eines attraktiven Wochenmarktes auf dem Concordienplatz eingesetzt. Der Bürgerverein engagierte sich außerdem bei der Organisation von so genannten Event-Märkten, die mehr Besucher anlocken sollten. Stenhorst berichtete von dem großen Aufwand, der ehrenamtlich betrieben wurde. Die Event-Märkte, die den Bewohnern im Hagelkreuz mehr Aufenthaltsqualität und Geselligkeit auf dem Concordienplatz bieten sollten, seien nicht erfolgreich gewesen, stellte er fest.

Die Freien Wähler hatten ihren Antrag in der Sitzung erweitert. Für den Dienstags-Wochenmarkt auf dem Buttermarkt sollten die Gebühren gesenkt werden, um wieder mehr Händler anzulocken, erklärte FWK-Sprecherin Jennifer Hofer. Während freitags der Wochenmarkt dort sowohl von Händlern als auch von Kunden bestens besucht ist, schwächelt er an den Dienstagen. Der FWK-Antrag fand auch in diesem Punkt keine Mehrheit.

(rei)