Kempen: Ordnungsdienst - Mehr Freund als Ordnungshüter

Fernando dosSantos und Michael Richter sorgen für Ruhe. Ihre Kempen-Kenntnisse sind für den Job nützlich.

Kempen. Lärmende Jugendliche in Parks, falsch abgestellte Autos, nächtliche Ruhestörung - gerade in den Sommermonaten werden sich Fernando dos Santos und Michael Richter nicht über mangelnde Arbeit beklagen können. Seit neustem sind sie bei der Stadt Kempen im Ordnungsdienst angestellt.

Täglich zwischen 16 und 1 Uhr morgens fahren sie durch Kempen, St.Hubert sowie Tönisberg und schreiten ein, wo sich Leute nicht benehmen können. Das beginnt bei lauter Musik, die die Nachbarschaft stört.

"Es sind keineswegs nur Jugendliche, die das Ordnungsamt beschäftigen", sagen Dezernent Hans Ferber und Ordnungsamtsleiter Ulrich Eckerleben.

Die "wechselnden Schauplätze", so Ferber, an denen sich Jugendliche und junge Erwachsene im oft alkoholisierten lärmenden Zustand treffen, werden von den Beiden regelmäßig kontrolliert.

Ebenso rücken sie aus, wenn sich Bürger bei der Polizei beschweren. Durch enge Kooperation der Ordnungskräfte wird eine solche Meldung per Handy an die beiden Ordnungskräfte weitergeleitet.

Das Duo setzt auf das Gespräch. "Erst einmal freundlich ansprechen", sagt dosSantos, der seit drei Jahren im Rahmen einer Arbeitsamts-Maßnahme in Kempen Spielplätze beaufsichtigt.

Zugute kommt dem gebürtigen Portugiesen, der seit 40Jahren in Deutschland lebt, dass er lange als Betreuer im Fußballklub SVThomasstadt tätig war. "Meist kenne ich die Jungs", sagt Ferdi, wie er genannt wird. "Ich bin mehr Freund als Ordnungshüter."

Genauso sieht es Michael Richter, der Löschzugführer bei der Unterweidener Feuerwehr ist. "Damit bringt er für diesen Beruf ein profundes Wissen mit", so Hans Ferber. In Kooperation mit der Polizei werden die Beiden geschult und fortgebildet.

Erkennbar sind die beiden an Dienstausweis und Fahrzeug "Stadt Kempen- Ordnungsdienst", aber auch an ihrer Dienstkleidung: einer schwarzen Weste, die mit Stadtwappen und Aufschrift versehen ist.

Sollten Gespräch, Ermahnungen oder gar Verwarnungen nichts bewirken, bekommt das Duo Unterstützung durch den 24 Stunden aktiven Bereitschaftsdienst des Ordnungsamtes sowie die Polizei.