Kempen auf der Laga Thomasstadt stellt sich bei Gartenschau vor
Kempen/Kamp-Lintfort. · Für eine Woche hat die Stadt Kempen in und am Pavillon von Niederrhein Tourismus auf der Landesgartenschau (Laga) in Kamp-Lintfort Quartier bezogen. Unternehmen stellen sich vor mit Gewinnspielen und Aktionen für die Besucher.
Einige Stückchen Kempens sind für eine Woche Teil der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort. Am Montag hat die Thomasstadt den Pavillon von Niederrhein Tourismus bezogen, der die Region unter dem Motto „Niederrhein – So gut. So weit“ präsentiert. Mitgebracht hatte man frisch geschnittene Blüten, Stauden und Gräser aus Kempener Grünanlagen, mit denen Gabi Neubert vom Geschäft „Glücklichmacher“ den Außenbereich schmückte. „Ich hatte ja keine Ahnung, welches Material ich so bekomme. Aber es war richtig toll“, sagte Gabi Neubert erfreut über das Ergebnis. Gräser, Zierapfel, Lavendel, wilde Kamille, Hagebutte und noch einiges mehr arrangierte sie zu schönen Gestecken. Das lobte auch Kempens Bürgermeister Volker Rübo. Aber es gab noch mehr Unterstützung aus Kempen. „Das ist typisch für Kempen. Man ruft, und alle sind bereit mitzumachen“, meinte Rübo beim Ortstermin auf der Laga.
Damit war auch Michael Kuypers gemeint. Der Landwirt aus Rheurdt ist im Holzhandel aktiv und in dieser Funktion zurzeit in Kempen unterwegs. Die zunehmende Trockenheit sorgte dafür, dass immer wieder Stadtbäume gefällt werden müssen, weil sie nicht mehr standfest sind. Diese Bäume werden vollständig verwertet. Bretter und Balken sowie Holzhackschnitzel entstehen daraus. Eine Ulme von der Herkenrathstraße hat Michael Kuypers mit Unterstützung eines befreundeten Schreiners in eine Tafel verwandelt, die das Außengelände des Pavillons ziert und den Schriftzug “Kempen – niederrheinmalig“ und das Wappen trägt. Am Samstag wird Michael Kuypers weitere Holz-Objekte zeigen, wie Uhren, eine Theke und Sichtschutzzäune. „Außerdem bringen wir einen großen Esstisch aus Mammutholz mit von einem Baum, den wir in Viersen gefällt haben“, erzählt Kuypers.
Schwedischen Granit hat der Kempener Steinmetz Manfred Messing mit den Ideen des Illustrators Jürgen Pankarz versehen. Das Duo ist für seine gemeinsamen Projekte in und um Kempen bekannt. Unter dem Motto „Gemeinsam gestalten mit Stift und Stein“ präsentieren sie am Freitag verschiedene Arbeiten. Dauerhaft am Pavillon zu sehen ist eine Stele, auf der Zitate und Bilder zu Hanns Dieter Hüsch zu Ehren kommen. „Das schwarze Schaf vom Niederrhein“ passt gut an einen Niederrhein-Pavillon und darf auf der Stele nicht fehlen. Kamp-Lintfort liegt schließlich nicht weit entfernt von Hüschs Heimatstadt Moers. Seit den 1960er Jahren hat Pankarz unzählige Arbeiten für seinen Freund Hanns Dieter Hüsch gefertigt. Als Erinnerung an den „großen niederrheinischen Poeten und literarischen Kabarettisten“ schufen Messing und Pankarz einen Grabstein und einen Gedenkstein in Hüschs Heimatstadt.
Die Stele zeigt sowohl glatte als auch naturbelassene Seiten
Jürgen Pankarz erinnert in einem Leporello zur kleinen Ausstellung auch an seine Verbundenheit zum Ruhrgebiet. Für die Ruhrkohle AG (RAG) entwarf der Kempener viele Jahre lang Designs. Die Stele zeigt naturbelassene und glatte Seiten des Granits, von denen man kaum glauben mag, dass beides der gleiche Stein ist.
Bürgermeister Volker Rübo zeigte sich begeistert von der Pankarz-Messing-Stele und warb dafür, sich die Zeit zu nehmen und das vielseitige Kunstwerk zu entdecken. Bis vor kurzem war nicht ganz klar, ob die Präsentation Kempens am Niederrhein-Pavillon überhaupt klappt, berichtete Volker Rübo. Aber es sei eine gute Sache. Schon bei der Präsentation der Stadt bei der Floriade, der internationalen Gartenschau 2012 in Venlo, habe man danach ein großes Interesse gespürt. Interesse für das Schwimmbad und die Sauna wecken wollen die Stadtwerke Kempen, die am Donnerstag mit Informationen und Gewinnspiel zur „Aqua Sol – Sauna und Wasserwelt“ Besucher an den Stand locken werden. Zudem kann man am Niederrhein-Pavillon mit großen, weichen Kempen-Puzzle-Würfeln Besonderheiten der Stadt zusammensetzen, es sich auf Kempen-Sitzsäcken gemütlich machen und eine Kempen-Saatmischung „bunt und vielfältig“ mitnehmen.