Kempen: Skater wollen neue Anlage
Die Einrichtung an der Berliner Allee ist nach Ansicht der Jugendlichen in einem sehr schlechten Zustand.
Kempen. Die Jungs haben ihre Skateboards auf den Knien liegen, fachsimpeln noch ein bisschen über die Qualität der Rollen, bevor es los geht. Rund 15 junge Skater haben sich zum Jugendhilfeausschuss im Rathaus eingefunden, denn sie wünschen sich eine neue Skateranlage in Kempen.
Ihrer Meinung nach ist die Anlage an der Berliner Allee ungeeignet und sie finden dafür harte Worte. Die Rampen sind zu steil, außerdem sind die Kanten nicht abgerundet. "Das ist so, als ob man gegen eine Mauer fährt", sagt Antonio. Der 27-Jährige hat als einer der älteren Skater die Wortführerschaft übernommen. Der raue Asphalt-Untergrund sei zum Rollen nicht geeignet. Außerdem müssten sie des Öfteren Scherben wegfegen.
"Viele fahren zum Skaten in den Rheinpark nach Duisburg", berichtet Antonio. Sie würden sich eine neue Anlage am Verkehrsübungsplatz im East Cambridgeshire Park wünschen, mit glattem Betonboden und zwei, drei Elementen.
"Das ist vielleicht problematisch", dämpft Bürgermeister Volker Rübo gleich zu hohe Erwartungen hinsichtlich des tiefen Lochs im Haushalt - aber auch mit Blick auf die Anwohner dort. Antonio ist darüber sauer. Man wolle schließlich keinen Ärger machen. "Wir Skater und BMX-Fahrer, wir machen da was draus. Das ist unser Lifestyle. Mit Randalierern haben wir nichts zu tun."
Die Diskussion sollte geführt werden, findet Rübo und bietet den Jugendlichen ein Gespräch an. Vielleicht könne man Verbesserungen vornehmen, defekte Kunststoff-Schienen austauschen. Man könnte einen Bauwagen oder eine Schutzhütte aufstellen, damit die Jugendlichen dort ein paar Geräte lagern können, schlägt Monika Schütz-Madré von den Grünen vor.
Vor zehn Jahren entstand die Skateranlage am Schwimmbad an der Berliner Allee, in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen, wie Rübo betont. 50 000 Mark habe man in die Geräte investiert, noch einmal so viel in den Bodenbelag.
Damals habe er sich gefreut, dass Kempen eine Anlage bekommt, sagt Antonio. Aber vom Ergebnis sei er "geschockt" gewesen. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Skater und BMX-Fahrer mit ihrem Wunsch zu Wort gemeldet. Damals sei ihnen gesagt worden, dass Geld fehle und dass sie sich Sponsoren suchen sollten.