Sport-Comeback So trainiert die Narrenzunft – Flatterband für den Tanzbereich

Kempen · Die KG Narrenzunft hat das Training wieder aufgenommen – unter freiem Himmel wird getanzt.

Man muss sich nur zu helfen wissen. Nach der Corona-Pause nahm die KG Narrenzunft auf der Burgwiese in Parzellen eingeteilt das Training auf.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Seit Montag ist der „kontaktlose Sportbetrieb“ unter strengen Abstands- und Hygieneauflagen wieder möglich. Aber was ist, wenn die Trainingsräume noch nicht freigegeben sind? Dann geht man halt nach draußen. So hat es zumindest die Karnevalsgesellschaft Narrenzunft gemacht und das Tanz-Training in Absprache mit der Stadt auf der Burgwiese abgehalten.

Die muntere Truppe um die Familie van de Rydt hat kurzerhand mit Eimern und Flatterband 32 drei mal drei Meter große Tanzbereiche abgesteckt. So kann auch mit Distanz getanzt werden. „Ich habe den ganzen Tag herumtelefoniert, um herauszukriegen, wie wir es machen können“, erzählt Norbert van de Rydt.

Das Training wurde extra für die neue Situation angepasst. Normalerweise gehören gemeinsame Figuren dazu. Nun ist erst einmal jedes Kind ein „Solo-Mariechen“. Nach der Session studiert Judith van de Rydt mit den Kindern gerne einen neuen Tanz ein. Das muss warten. „Jetzt lernen wir erst wieder die Schrittkombinationen, damit die Grundlagen sitzen“, sagt die Trainerin. Wenn Kontakt wieder möglich ist, können auch wieder Tänze gemeinsam eingeübt werden.

Kurz nach Karneval war es mit dem Training vorbei. Das sei laut Norbert van de Ryth auch deshalb traurig gewesen, weil sich nach den jecken Tagen viele Neulinge angekündigt hatten. Durch die lange Pause stieg die Sorge, dass diese sich ein anderes Hobby suchen. Aber diese Sorge hatte sich zum Glück nicht bestätigt.

Videos fürs Training
in der Corona-Pause

Schon in der Trainingspause waren Judith und Gerda van de Rydt aber mit ihren Schützlingen in Kontakt geblieben. Sie hatten Übungen ausgearbeitet und Videos davon zum Üben an die Kinder verschickt.

Das reale Training ersetzt das natürlich nicht. Und so waren die Schüler, die zwischen sechs und zwölf Jahren alt sind, am Mittwochnachmittag alle ziemlich froh, als es losging. Auch die Jugendgarde und die Bambinis waren zuvor schon zum Training gekommen.

Bei den Schülern ist der sechsjährige Yunes dabei. Seit September tanzt er in der Truppe mit. Und die Zeit ohne Kindergarten und Training zu Hause sei sehr langweilig. Mit Trampolinspringen und Fahrradfahren hat er sich fit gehalten. Nun kann immerhin das Tanztraining wieder beginnen. Darüber freut sich auch Celina. Die Neunjährige findet die Corona-Pause ziemlich doof und freut sich nun wieder tanzen zu können.

Für die KG Narrenzunft stehen nicht nur zu Karneval, sondern das ganze Jahr über Auftritte und Wettbewerbe an – normalerweise. Neben dem Training sind auch Auftritte, zum Beispiel beim Pfarrfest in St. Hubert, abgesagt. Völlig offen ist, was aus dem Garde- und Schautanzfestival wird, das der Verein traditionell im November mit großem Erfolg ausrichtet. Die van de Ryths hoffen, dass dieses auch in diesem Jahr möglich sein wird.

Bis geeignete Räume freigegeben sind und solange das Wetter es zulässt, wird auf jeden Fall weiter unter freiem Himmel trainiert.