Immer noch kein Baubeginn in St. Hubert St. Huberter warten noch auf Umkleiden

Kempen · (ure) In der Ratssitzung im März 2018 hatte die FDP-Fraktion mit einem Dringlichkeitsantrag den Bau einer Umkleide am St. Huberter Sportplatz an der Stendener Straße beantragt. Nach der Sportausschusssitzung am 14. Juni im gleichen Jahr wurde die Verwaltung beauftragt, den Bau zu realisieren.

Im Juni 2021 wurde St. Huberter Sportplatz gesperrt, die Spieler sollten auf Aschenplatz ausweichen.

Foto: Norbert Prümen

Nun stellen die Freien Demokraten fest: „Jetzt, Ende 2021, gibt es weiterhin keine Ergebnisse“, und fragen: „Was ist in den letzten drei Jahren passiert?“ Zwar seien für das Jahr 2019 entsprechende Mittel zum Bau der Umkleide in den Haushalt eingestellt worden, doch mit dem Bau sei nicht begonnen worden.

Eine zu lange Geschichte, meint die FDP. Volker Rübo, 2019 noch Bürgermeister in Kempen, hatte damals mitgeteilt, dass über die Veränderungsliste Mittel in Höhe von einer Million eingeplant worden seien. Ins Projekt musste jedoch ein weiterer Architekt einbezogen werden, da der zunächst beauftragte Architekt aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand. Im Jahr 2020 habe die Stadt mitgeteilt, dass man sich für eine Förderung angemeldet habe, die den Bau der Umkleide finanziell unterstützen sollte. „Auf mehrmalige Nachfrage teilte die Stadt mit, dass die Fördergelder noch nicht vergeben wurden und das Projekt in das Jahr 2021 geschoben wird“, bilanzierte der FDP-Fraktionsvorsitzende Bernhard Lommetz. Ende 2021 habe die Stadt schließlich mitgeteilt, dass man davon ausgehe, keine Fördergelder mehr für das Projekt zu erhalten. Allerdings solle der Baubeginn der Umkleide 2022 dennoch stattfinden, auch ohne Fördergelder.

„Es ist einfach enttäuschend, wenn man sieht wie mit den Sportlern in St. Hubert umgegangen wird. In St. Hubert stehen keine ordnungsgemäßen Umkleiden, Sanitäreinrichtungen, Materiallager und Besprechungsräume für die Sportler zur Verfügung. Die Zustände sind so nicht weiter hinnehmbar,“ erklärte Bernhard Lommetz.

Ratsherr Stefan Conrad findet klare Worte: „Es wirkt, als suche man ständig neue Ausreden in der Stadtverwaltung, um dieses Projekt nicht umsetzen zu müssen.“ Stand jetzt sei eine Fertigstellung erst 2023 möglich. „Das ist ein nicht tragbarer Zustand.“ Dabei wolle die Stadt Kempen in nächster Zukunft viele Großprojekte realisieren: Schulcampus, Kempener Westen, Sportanlage Berliner Allee, Burg und Rathaussanierung. Auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Cedric Franzes ist erstaunt: „Die Stadtverwaltung will das Klima retten, Großprojekte umsetzen und ist nicht in der Lage, innerhalb von vier Jahren eine Umkleide für die Sportler in St. Hubert zu bauen. Das sind erschreckende Zustände, die mit Blick auf die Zukunft deutliche Unsicherheiten bei den Bürgern und der Politik schaffen.“

Besonders verärgert ist das St. Huberter Ratsmitglied Jörg Boves: „Der Niedergang des Fußballs in St. Hubert hat viele Gründe, einer davon ist die Stadtspitze und deren Priorisierung. Als St. Huberter Sportler fühlt man sich wie ein Bürger zweiter Klasse. Würden wir in dem Fall ein Umkleidegebäude an der Berliner Allee oder sonst wo in Kempen sprechen, würde es wahrscheinlich schon stehen.“

(ure)