Naturfest beim Kinderschutzbund Von Saatbomben und Zaubersand
Kempen · Die Natur stand im Mittelpunkt des Kinderfestes im Cambridge-Park. Groß und Klein hatten ihren Spaß.
Jona hat sich für ein Blatt entschieden. Sorgfältig pinselt der Sechsjährige rote Farbe auf den Moosgummi-Stempel, um ihn danach auf eine Karte aus Recyclingpapier zu drücken. Ein Strahlen geht über das Kindergesicht, als das Blatt in knallrot auf der Karte zu sehen ist. „Was möchtest du gerne dazu drucken?“, fragt Daniela Menger. Dabei deutet die Erzieherin der OGS St. Hubert, die zusammen mit Kollegin Gabriele Fischer den Stand im Cambridge-Park betreut, auf die weiteren Stempel, deren Motive von Apfel über Schmetterling bis hin zum Stern reichen. Während Jona fleißig weiter druckt, locken beim Naturkinderfest des Kinderschutzbundes viele weitere Attraktionen.
Fingerfarben und Knete mit
wenig Materialeinsatz
Ein Stückchen weiter gibt es Zaubersand, Knete und Fingerfarben für die jungen Besucher. „Alles ist selbst hergestellt. Wir wollen zeigen, dass man mit wenig Materialeinsatz und Aufwand kostengünstig vieles selber machen kann“, sagt Sandra Müller vom städtischen Jugendamt, die gerade die Anleitung für die Herstellung des Zaubersandes an interessierte Eltern weitergibt.
Was man Tolles aus mit Wasser angerührtem Lehm und Blumensaaten machen kann, zeigt hingegen Peter Rupprecht. Der Mitarbeiter vom Kinderschutzbund Kempen rollt zusammen mit Kindern Lehmkugeln, bestückt mit Sämereien. „Im Frühjahr werft ihr die Saatbomben einfach in den Garten. Dort explodieren sie zu einer herrlichen Blumenwiese“, informiert Rupprecht.
Aber es gibt noch viel mehr im Cambridge-Park zu erleben. Das traditionelle Kinderfest im September stand am Samstag erstmalig unter dem Motto „Natur“. Zusammen mit der Agentur „Naturscout“ boten der Kinderschutzbund und die weiteren Kooperationspartner jede Menge Spiel, Spaß und Information rund um die Natur an.
Bei der Kempener Nabu-Gruppe brummte der Akkubohrer. Unter fachlicher Anleitung konnten die Kinder aus Altholzstämmen Insektenhotels bauen. Des Weiteren lockte ein Vogelrätsel. „Natur erleben“ hieß es auch bei Cornelia Musel von „Naturscout“. In der Waldgruppe des Parks war eine grüne Kordel gespannt, die von Baum zu Baum führte. Hier hieß es, Hände an die Kordel und tasten – und das Ganze im Blindflug, denn die Augen wurden verbunden.
Wahrnehmung war an
vielen Ständen ein Thema
Wahrnehmung war auf der ganzen Linie gefragt. Das galt auch für die Angebote Barfußpfad und Tastkästen mit Naturmaterialien. Stockbrotbacken, das große Tipi erkunden, Waldtiere anhand ihrer Pfoten erraten, den Tannenzapfenlauf mitmachen, Fangbecher basteln oder die Schaukel im Baum ausprobieren – die Angebotspalette rund um die Natur war breit gefächert. Eins fehlte natürlich auch nicht: das Schminken.
„Vielleicht haben wir heute aufgrund des Wetters nicht die Massen von Eltern mit Kindern da. Aber die, die unser Angebot besuchen, bleiben dafür lange und nutzen die Angebote in aller Ruhe“, freut sich Margret Terhoeven vom Kinderschutzbund über den Ablauf des ersten Naturkinderfestes.