Kinderbetreuung: Diskussion um den Caterer

Tönisberger Eltern wollen den aktuellen Essens-Lieferanten behalten. Ein Randproblem ist das Getränkegeld.

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Kempen. Eigentlich wollte die Stadt Kempen für die Kindertageseinrichtung Schlösschen und die Offene Ganztagsschule in Tönisberg einen neuen Caterer beauftragen, nämlich die Firma Keppner, die auch die Mensa betreibt sowie zwei Ganztagsschulen und acht Kitas in der Stadt mit Essen beliefert. Das soll Keppner auch ein weiteres Jahr tun. Doch von den Tönisberger Eltern gibt es Widerstand.

„Die Eltern sind mit dem bisherigen Caterer sehr zufrieden“, schilderte Bernd Fröchtenicht (CDU) im Jugendhilfeausschuss, dem die Verwaltung den Vorschlag vorgelegt hatte. Die Stadt hatte den Vertrag mit dem derzeitigen Caterer für Tönisberg, der Firma Deli Carte, bereits gekündigt. Der Kämmerer befürchtet, dass die Stadt Umsatzsteuer abführen müsste, da das Jugendamt das Geld für die Lieferung von Essen in die Kita Schlösschen einsammelt und monatlich mit der Firma abrechnet.

Die Stadt Kempen bevorzugt das Sparkassen-Abrechnungssystem von Keppner, weil dann Eltern direkt beim Caterer bezahlen. Weil im Ausschuss Unsicherheit über die Umsatzsteuerproblematik bestand, wurde der Beschluss vertagt.

Dezernent Michael Klee sagte aber zu, dass die Tönisberger Einrichtungen auch für ein weiteres Jahr von Deli Carte beliefert werden könnten, wenn die Kämmerei keine Bedenken hat. 2019 soll der Dienstleistungskonzessionsvertrag — auch für die Mensa — neu vergeben werden.

Ein Randproblem ist das Getränkegeld in den Einrichtungen. Nachdem in einer städtischen Kita eine Kasse gestohlen wurde, wurde die Dienstanweisung erlassen, dass die städtischen Mitarbeiter kein Bargeld mehr entgegennehmen dürfen, sofern sie nicht über eine gültige Kassenvollmacht und eine eingerichtete Kasse mit Kassenbuch verfügen. Diese gibt es bisher in den Kitas und „OGSen“ nicht. Auch hier befürchtet die Stadt zudem die Umsatzsteuer-Problematik.

Wie sollen also in Zukunft Getränke und Snacks für die Kinder gekauft werden können? Die Stadt schlägt vor, dass Eltern oder Fördervereine das Geld verwalten. Oder dass Eltern abwechselnd Wasser, Obst und Gemüse für die jeweiligen Gruppen besorgen.

Als unbefriedigend bezeichnete Bernd Fröchtenicht diese Vorschläge, da er den Eltern und Ehrenamtlichen der Fördervereine ungern eine weitere Aufgabe aufbürden wolle. Man will nun mit den Eltern Gespräche führen, um eine Lösung zu finden.