Danach besteht die Möglichkeit, den Turm zu besteigen und die Glocken zu besichtigen. Außerdem wird der Brauch des Beiern im Glockenstuhl erklärt. Beim Beiern werden die Glocken von Hand mit dem Klöppel angeschlagen. Dies können Interessierte um 11.30 und 12.30 Uhr live erleben — hoch oben im 70-Meter-Turm und vor den fünf Kirchturmglocken.

Dem „Niers-Dom“ stehen schwierige Zeiten bevor, denn 2014 stellt das Bistum Aachen die Zuschüsse für die Oedter Kirche komplett ein. Zur Erhaltung des Gotteshauses sind laut „Kirchlichem Immobilien Management“ jährlich 80 000 Euro nötig. Davon trägt das Bistum dieses und nächstes Jahr noch 60 Prozent, den Rest muss die Vitus-Pfarre aufbringen.

Bei der Jahreshauptversammlung des kircheneigenen Förderverein Mitte April wurde das „Aktionsbündnis Vitus-Dom“ ins Leben gerufen. Unter dem Motto „Wir lassen die Kirche in Oedt“ wurde das Jubiläum in nur drei Wochen geplant und vorbereitet.

„Unser Ziel ist es, eine finanzielle Grundlage für eventuelle Reparaturen und für die wechselnde Trägerschaft zu schaffen“, sagt Judith Herda vom „Aktionsbündnis Vitus-Dom“. Für zwei Euro können Interessierte am Sonntag eine Kirchensilhouette erwerben. Um fürs Turmfest zu werben, verteilten die rund 20 Bündnis-Mitglieder in ganz Oedt 2800 Handzettel als Einladung.

Für Anfang Juni plant das Bündnis ein Benefizkonzert für die Vitus-Kirche. Alle Grefrather Chöre wurden bereits informiert und um Beteiligung gebeten. Am 17. Juni stehen Patronatsfest und ein gemeinsames Frühstück an. Und am 2. September will sich das Bündnis auf dem „Oedter Niers-Spektakel“ präsentieren. An diesem Sonntag wird die Mühlengasse für den Straßenverkehr komplett gesperrt.