Kirsten Peters: „Draftex hat eine neue Zukunft“
Neue Aufträge und mehr Mitarbeiter: Bei dem Automobil-Zulieferer sieht es gut aus. Das erfuhr die Grefrather CDU beim Besuch des Herstellers von Gummidichtungen.
Grefrath. Trotz des seit Anfang März laufenden Insolvenzverfahrens und des Großbrands am letzten August-Wochenende ist der Automobil-Zulieferer Draftex auf einem guten Weg.
Davon sind jedenfalls die Spitze der Grefrather CDU und der parteilose Bürgermeister Manfred Lommetz überzeugt. Zusammen mit dem CDU-Bundestags-Abgeordneten Uwe Schummer haben sie das Werk zur Herstellung von Gummidichtungen besichtigt. „Draftex hat eine neue Zukunft“, formulierte es die Partei-Vorsitzende Kirsten Peters nach dem Besuch.
Die Beschäftigungslage ist gut — auch dank neuer Aufträge von namhaften deutschen Auto-Herstellern, die in den vergangenen Monaten an Land gezogen werden konnten. Das berichteten der Betriebsratsvorsitzende Heinz Koppmann und Vertreter des Insolvenzverwalters Bernd Depping. Der Rechtsanwalt war am 8. März 2012 vom Amtsgericht Krefeld als Insolvenzverwalter eingesetzt worden. Das war nötig, weil am Abend des 6. März Draftex-Geschäftsführer Mandeep Khaira Antrag auf Insolvenz gestellt hatte.
Die Geschäfte laufen so gut, dass die Zahl der Mitarbeiter seit dem Frühjahr gestiegen ist: von 550 auf 570. Zur Mannschaft gehören auch 35 Auszubildende für die Berufe Kunststoff-Formgeber, Industrie-Mechaniker und Anlagenführer. „Besonders erfreulich ist, dass jetzt ein kompletter Azubi-Jahrgang eingestellt wurde. Dies ist ein klares Signal für eine positive Zukunft von Draftex“, sagte Peters. Die CDU-Vorsitzende kennt sich in der Firma an der Bahnstraße aus: Sie hat dort zwölf Jahre in der Aus- und Weiterbildung gearbeitet.
Auch der Grefrather Bürgermeister Manfred Lommetz ist mit Blick auf Draftex optimistisch: „Ich bin sehr guter Dinge, dass es weitergeht.“ Das sei vor allem ein Verdienst der Mitarbeiter: „Die Belegschaft zieht wirklich toll mit.“
So habe es unmittelbar nach dem Großbrand Ende August, bei dem ein Außenlager in einem Zelt ein Raub der Flammen wurde und durch Brandstiftung ein Schaden in sechsstelliger Euro-Höhe entstand, Sonderschichten gegeben, damit keine Liefer-Engpässe entstehen. Und auch als Anfang des Jahres wegen finanzieller Engpässe des damaligen Eigentümers, der indischen Ruia-Gruppe, wochenlang weder Löhne noch Gehälter gezahlt wurden, wurde trotzdem weiter produziert.
Nach wie vor verhandelt Insolvenzverwalter Bernd Depping mit Unternehmen, die Interesse an Draftex haben. Aber das wird wohl noch einige Zeit dauern. Insider gehen davon aus, dass die Entscheidung über den neuen Eigentümer erst im kommenden Jahr fallen wird.
Nach dem knapp dreistündigen Firmenbesuch zog Kirsten Peters für den CDU-Vorstand eine positive Bilanz: „Durch das fachlich sehr kompetente Management der Vertreter des Insolvenzverwalters und die vertrauensvolle Sozialpartnerschaft mit dem Betriebsrat sehen wir trotz der allgemein schwierigen Lage in der Automobil-Zulieferer-Branche gute, auf Qualität basierende Perspektiven für das Unternehmen.“ Draftex werde hoffentlich noch lange Zeit ein qualitativ hochwertiger, großer Arbeitgeber in Grefrath bleiben, so die Partei-Vorsitzende.