Meinung Kein gutes Vorbild
Meinung · Einige Erwachsene nahmen ihre Vorbildfunktion in Kempen nicht wahr. Ein Kommentar zur Diskussions-Kultur.
Das Engagement für mehr Klimaschutz von Schülerinnen und Schülern ist wirklich lobenswert. Sie haben in den vergangenen Monaten eine Diskussion angestoßen, die es ohne sie in dieser Intensität sicher nicht geben würde. Respekt dafür! Und vielleicht haben es manche bei der Demo nicht gemerkt, aber man kann auch in Kempen etwas erreichen, wenn man sich zu Wort meldet. Die Stadtverwaltung sieht sich die Pläne für die Hülser Straße noch einmal an und bietet der Politik dann vielleicht eine Alternative, bei der weniger Bäume gefällt werden müssen. Das ist ein erster Schritt im komplexen demokratischen Prozess.
Damit muss man sich nicht zufrieden geben. Aber Zuhören statt anderen ins Wort zu fallen, das muss drin sein. Ein gutes Beispiel haben so manche Erwachsene bei der Demo nicht gerade abgegeben.
Die Ungeduld ist das gute Recht der Jugend. Aber von Erwachsenen erwarte ich anderes. Es ist unsere Aufgabe, uns mit den kommunalpolitischen Vorgaben auseinanderzusetzen und daraus erfüllbare Forderungen abzuleiten. Mit dem Blick nach vorn.
Denn wenn wir einander nicht mehr zuhören und unrealistische Erwartungen schüren, kann am Ende nur Unzufriedenheit und Politikverdrossenheit übrig bleiben.