Willkommen in der katholischen Gemeinde Wie Kinder über Kommunion denken
Kempen · In diesem Jahr gehen 84 Kinder in Kempen zur Erstkommunion. Noah und Greta freuen sich schon sehr auf ihren Tag.
Langsam steigt die Nervosität. An diesem Wochenende gehen die ersten 42 der insgesamt 84 Kinder zur Erstkommunion. Die meisten Familien feiern im kleinen Kreis zu Hause. So auch Familie Bonse. Ihr Erstgeborener Noah empfängt am Sonntag zum ersten Mal den Leib Christi. „Ich freue mich sehr, dass es nicht mehr nur das Kreuzzeichen ist“, sagt der Neunjährige.
Ende des vergangenen Jahres fanden die ersten Informationsabende zum Thema Erstkommunion in Kempen statt. Jedes Kind musste sich einen Weggefährtin oder eine Weggefährtin suchen. Gemeinsam sollte der Weg zu diesem besonderen Tag anhand von insgesamt neun Etappen erarbeitet werden. „Ich muss zugeben, dass es schwieriger war als zunächst gedacht“, sagt Noahs Mutter, Jasmin Bonse. Sie selbst ist Religionslehrerin von Beruf. Ihr ist wichtig, ihre fünf Kinder im christlichen Glauben zu erziehen. „Ich versuche das immer in den Alltag einzubringen, dazu gehören aber auch kritische Fragen von den Kindern“, sagt Bonse. Regelmäßig besucht die Familie Gottesdienste und geht zur Kinderkirche.
Das Fest der Erstkommunion fällt etwas kleiner aus, wie die Kempenerin berichtet, denn im Mai folgt schon das nächste Ereignis: Die Taufe ihrer Tochter. Der Tisch bleibt österlich gedeckt, die Taufkerze ist mit der Arche Noah und einem Regenbogen so gewählt, dass auch diese Symbole nicht nur bei der Tischdeko aufgegriffen werden. „Noah hat sich eine Eistorte gewünscht, da werden sich diese Symbole wiederfinden“, erklärt Jasmin Bonse.
Einen schwarzen Anzug und eine blaue Krawatte wird Noah am Sonntag tragen. Die Familie möchte mit ihren insgesamt 17 Gästen außerdem Grillen. Was sich Noah zur Kommunion wünscht? „Ich wusste gar nicht, dass es auch Geschenke gibt. Weihnachten ist noch nicht so lange her, deshalb wünsche ich mir Geld“, erzählt der Neunjährige. „Wir freuen uns alle schon sehr auf diesen Tag und hoffen, dass Noah einen schönen Tag haben wird“, sagt seine Mutter und lächelt.
Familie Brüning hat noch eine Woche Vorbereitungszeit. Greta geht am 23. April zur Erstkommunion. Doch ist schon einiges vorbereitet: Die Dankesgeschenke für die Kinder, die etwas abgeben möchten, die Glückwunschkarten für Gretas Klassenkameraden sind fertig gebastelt. „Langsam treffen auch die Utensilien für die Tischdeko ein“, sagt Mutter Sonja Brüning. Es sei eine aufregende Zeit. Dankbar ist die Familie, dass die Vorbereitung in einer Kleingruppe von zwei Frauen übernommen wurde, eine davon feiert selbst mit ihrer Tochter Erstkommunion. „Das war einfach super, es hat viel Spaß gemacht“, sagt die achtjährige Greta. Nach der Kirche geht es für die Familie mit ihren 16 Gästen nach Hause zu einem Glas Sekt und einem Kaffee. „Danach wollen wir im Garten feiern mit einem Braten vom Grill. Jeder bringt noch etwas Leckeres an Beilagen mit“, erzählt Sonja Brüning.
Ihre Tochter hat sich eine zweistöckige Kommuniontorte gewünscht mit schokoladigem Inhalt. „Der Rest bleibt ein Geheimnis“, erklärt die Mutter und lacht. Anfang des Jahres schauten die Eltern nach einem Kleid. Gretas Wunsch: Es sollte ein knöchellanges Kleid sein. Im Internet haben sie schließlich ein leicht cremefarbenes gefunden, es sitzt perfekt. „Es hat auch etwas Glitzer“, fügt Greta hinzu. Auch die Schuhe stehen parat. Das Blumenkränzchen als Kopfschmuck ist bestellt. Beim Thema „Geschenke“ mussten die Eltern ihre Tochter ein wenig beraten: „Sie wollte sich Barbies wünschen, da haben wir erklärt, dass man sich zur Kommunion Dinge wünscht, die eine besondere Bedeutung haben wie eine Kette oder ein Armkettchen, Symbole für die Kommunion sind“, erklärt Sonja Brüning.
Für den Tag wünschen sich Gretas Eltern ein schönes Fest mit tollem Wetter und dass es ein besonderes Erlebnis für ihre Tochter wird. Für alle soll es ein entspannter Tag werden. „Ganz witzig ist, dass Noahs Mutter und ich früher zusammen in einer Klasse waren, jetzt gehen unsere Kinder zur Erstkommunion“, sagt Stefan Brüning. „Kempen ist ja am Ende doch immer ein Dorf“, sagt Gretas Vater mit einem Grinsen.