Informationsabend der Kempener Grünen Kempener zeigen großes Interesse an Solaranlagen

Kempen · Hohe Strompreise, umweltverträgliche Energieerzeugung — mit diesen Themen beschäftigen sich immer mehr Menschen. Zum Grünen Abend hatte der Ortsverband der Grünen eingeladen, um über Photovoltaik-Anlagen zu informieren.

Michaela Baldus ist Co-Vorsitzende des Kempener Ortsverbandes der Grünen.

Foto: Anna Muysers

(ure) Um die Bürger und Bürgerinnen in Kempen über den Sinn und Nutzen einer eigenen Photovoltaik-Anlage (PV) zu informieren, hatte der Ortsverband der Grünen in Kempen in die Gaststätte Mauli’s eingeladen. Zwar hatte man erwartet, dass die Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Grüner Abend“ gut besucht werden würde, doch zeigten sich die Grünen schließlich ob des derart hohen Zuspruchs überrascht. Auf den zahlreichen Bildschirmen in der Gaststätte verfolgten die Teilnehmenden die Präsentation, unter ihnen auch Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos).

Michaela Baldus, Co-Vorsitzende des Kempener Ortsverbandes der Grünen, hatte schon in ihrer Begrüßungsrede alle eingeladen, PV-Anlagen in und an Kempener Häusern zu besichtigen, ehe Michael Rumphorst, Ratsherr für die Grünen, tiefe Einblicke in die Thematik gab. Dabei räumte er mit einer verbreiteten Annahme auf: PV-Anlagen gehörten nicht zwangsweise auf ein Hausdach. Zur Option stünden auch Carports, Balkone oder Fassaden, im weitläufigeren Raum auch auf Zäune, an Deponien, Ackerflächen oder in Parallelität zu Autobahnen. In jedem Fall zwängen die Klimakatastrophe und die hohen Strompreise zu Veränderungen in der Energieversorgung, führte Rumphorst aus. Derzeit werden in Kempen 1373 Anlagen mit einer Leistung von rund 21 500 Kilowatt-Peak (kWp) genutzt. Grundsätzlich kann man pro kWp (etwa vier Solarmodule) mit einer Erzeugung von 1000 Kilowattstunde pro Jahr rechnen. In der Thomasstadt werden so beim Strom 18 300 Megawattstunden (MWh) durch Sonnenenergie erzeugt. Das entspreche einer CO2-Ersparnis von rund 7700 Tonnen.

Dies sei auch ein klares Plus für eine PV-Anlage, erklärte Helmut Nienhaus, sachkundiger Bürger in der Grünen-Fraktion. Zudem könnten mit einer PV-Anlage viel Geld gespart werden. Schließlich werde man so auch der Verantwortung für kommende Generationen gerecht. Rumphorst und Nienhaus betonten, dass man in der Zeit von April bis September mit einer entsprechenden Anlage durchaus autark in der Stromversorgung sei. Dabei sei auch zu beachten, dass viel nicht immer viel helfe, eine Überdimensionierung der PV-Anlage sei nicht sinnvoll. Erwähnt wurde auch, dass seit Beginn des Jahres die Erträge privater Anlagen nicht mehr umsatzsteuerpflichtig seien.

Hier sei im Vorfeld die Beratung ein wichtiges Werkzeug. Die Stadt Kempen nimmt an der bundesweiten Städte-Herausforderung, dem „Wattbewerb“ teil. Ob sich die Installation einer PV-Anlage auf dem Hausdach lohnt, kann man kostenfrei im Solarkataster NRW unter: www.energieatlas.nrw.de prüfen. Auskunft gibt es auch bei Helmut Nienhaus per E-Mail an:

(ure)