Nach PFAS-Fund in Willich-Anrath „Trinkwasser kann weiterhin bedenkenlos getrunken werden“
Kreis Viersen · Nachdem am Dienstag potenziell krebserregende PFAS-Substanzen im Rohwasser eines Förderbrunnens in Anrath gefunden wurden, gibt es nun Entwarnung: Die Laborergebnisse zeigen Belastungen unter jeder gefährlichen Dosierung.
(svs) Zu Wochenbeginn hatte ein erhöhter Messwert an potenziell gesundheitsschätlichen PFAS-Subtanzen in Anrath für Verunsicherung bei Bürgern gesorgt. Das Wasser aus dem dortigen Brunnen fließt in Willich, Tönisvorst und Meerbusch-Osterath aus den Leitungen. Umgehend waren Betreiber Stadtwerke Willich-Meerbusch und Gesundheitsamt im Kreis Viersen aktiv geworden und hatten einerseits Umstellungen vorgenommen, gleichzeitig aber auch weitere Proben analysieren lassen. Deren Ergebnisse sind nun da.
Der Wert liege unter dem Vorsorgemaßnahmenwert, teilte der Kreis Viersen am Freitag mit. Somit könne das Trinkwasser weiterhin bedenkenlos von der Bevölkerung getrunken und genutzt werden. Andere Kommunen als die genannten seien ohnehin nicht betroffen gewesen, heißt es.
Werte anhand toxikologischer Leitwerte beurteilt
Wie vom Kreis Viersen am Dienstag beschrieben, wurden, nachdem anfangs im Rohwasser PFAS nachgewiesen wurde, Trinkwasserproben genommen, in denen sich ebenfalls PFAS-Auffälligkeiten zeigten. Da aktuell keine Grenzwerte für die Stoffgruppe bestehen, wurde diese Werte anhand der bestehenden toxikologischen Leitwerte beurteilt und nicht an zukünftig geltenden Grenzwerten. Dieser Leitwert wurde eingehalten. Dennoch wurden Sofortmaßnahmen ergriffen, damit das Trinkwasser sogar den Vorsorgemaßnahmenwert, einen Sicherheitswert 50 Prozent unter dem in Studien ermittelten Wert, der als vollkommen risikolos gilt, unterschreitet.
Die Trinkwasserwerte würden auch weiterhin engmaschig kontrolliert und regelmäßig durch das Gesundheitsamt des Kreises Viersen neu bewertet. Es würden nun weitere Proben zu unterschiedlichen Tageszeiten genommen und analysiert, da die PFAS-Werte je nach Fördervolumen schwanken können, heißt es vom Kreis.
Parallel dazu hat der Kreis Viersen ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Schadensermittlung und -sanierung in die Wege geleitet. Zunächst soll die Schadstoffausbreitung eingegrenzt werden. Erste Untersuchungen zeigen, dass sich die Schadstoffe im Grundwasser vor allem auf den Bereich des unbebauten „Willicher Feldes“ konzentrieren.
Nun soll die Eintragstelle identifiziert werden. Ein Gutachter hat bereits eine potenzielle Eintragsstelle im angrenzenden Gewerbegebiet ermittelt. Weitere Untersuchungen zur genauen Identifizierung der Quelle laufen.
Der Kreis Viersen will die Bevölkerung kontinuierlich über die aktuelle Situation und die getroffenen Maßnahmen informieren. Weiteres dazu ist zu finden unter www.kreis-viersen.de/pfas. Für Rückfragen gibt es außerdem eine Hotline, erreichbar von Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr unter Telefon 02162 392900.