Kreis Viersen: Viele Menschen suchen Abkühlung in den Freibädern Tausende strömen in die Freibäder
Kreis Viersen · In Grefrath musste am Mittwochnachmittag die Kasse geschlossen werden: zu voll. In Willich ist noch Luft nach oben.
Das „Besucho-Meter“ (oder wie auch immer die Anzeige heißen mag) der Gemeindewerke Grefrath stand am Mittwochnachmittag auf Dunkelrot. „Maximale Besucherkapazität erreicht“ war darunter, in ebenso roten Buchstaben, auf der Internetseite des Freibads Dorenburg zu lesen. „Wir mussten gegen 15 Uhr die Kasse schließen“, sagte Britta Horster von den Gemeindewerken der WZ.
Voll bedeutet, dass etwa 1400 Badegäste Abkühlung auf dem Areal an der Stadionstraße suchten. Kein Wunder: Bei Temperaturen um die 40 Grad Celsius. Bis zum Wochenende ist keine Änderung in Sicht. „Wir haben natürlich entsprechend viele Aufsichtskräfte für die Tage gebucht, damit der sichere Badebetrieb gewährleistet ist“, erläutert Horster, wie sich der Betreiber auf die Hitze-Tage vorbereitet hat. Auch im Kiosk habe man aufgrund des Besucheransturms entsprechend Personal gebucht, ebenso beim Reinigungsservice. Für den heutigen Donnerstag geht die Sprecherin der Gemeindewerke davon aus, dass der Andrang „ähnlich sein wird“.
Die Besucher planschen natürlich im Wasser – doch wie gehen die Mitarbeiter mit dieser extremen Hitze um? „Die Kollegen wechseln ihre Standorte bei der Beckenaufsicht untereinander, so dass jeder mal in den Genuss des Schattens kommt.“ Außerdem nehmen sie „ausreichend Flüssigkeit zu sich“ - und auch sie kühlen sich ab und an im Wasser ab.
In der „Bütt“ in Willich bekommen die Mitarbeiter in diesen Tagen Gratis-Eis, wie Badleiter Philipp Bauknecht verrät. Im Foyer wurde ein besonders starker Ventilator aufgestellt, „damit die Luft nicht so steht“. 70 Köpfe zählt das Team im Sommer, so könnten alle Schichten voll besetzt werden. Für den Parkplatzdienst wurden zusätzliche Kräfte geholt.
Die Leitung rechnet in dieser Woche mit mehr als 10 000 Besuchern im Freibad. Am Montag waren es 550, am Dienstag folgte der Sprung auf 2200 Besucher. Am gestrigen Mittwoch zählte man rund 2500 Badegäste. Diese Zahl dürfte auch am heutigen Donnerstag und am Freitag erreicht werden.
An einem Sonntag wäre
die „Bütt“ wohl voll gewesen
Von Spitzenwerten ist die Bütt damit noch ein ganzes Stück entfernt. Bei einem solchen Wetter an einem Sonntag „hätten wir 4500 Besucher“, ist sich Bauknecht sicher. Die Höchstgrenze liegt bei 5000 Menschen pro Tag auf dem Freibad-Gelände. Sie zu jedem Zeitpunkt exakt zu ermitteln, ist allerdings kaum möglich, da eine Zählung nur beim Eintritt, nicht aber beim Verlassen erfolgt. Der bisherige Rekord im laufenden Jahr wurde am 30. Juni (einem heißen Sonntag) geknackt. Da strömten 4628 ins Bütt-Freibad.
Auch im Kempener Aqua-Sol, wo während des laufenden Betriebs im großen Stil umgebaut wird, dürften sich am Mittwoch vermutlich Hunderte von Gästen „open air“ erfrischt haben. Konkrete Angaben dazu waren am Nachmittag nicht mehr zu bekommen.
Im Vergleich zu den Freibädern ging es im H2Oh! in St. Tönis, das lediglich über ein mit dem Hallenbad verbundenes Außenbecken verfügt, am Mittwoch ruhiger zu. Doch auch hier verzeichnete Betreiber NEW laut einer Sprecherin mit rund 300 Badegästen bis 16 Uhr einen „gut besuchten“ Hochsommertag. Für manche bei dieser Witterung erstaunlich: 30 Frauen kamen zur
Damen-Sauna.