Grefrath: Neues vom Niers-Flüsterer Radeln, raten und jede Menge Kultur
Grefrath · Der Heimatverein hat Oedt hat bei einer Radtour Wissen überprüft. Außerdem geht es im Niers-Geflüster um Hühnerfutter, Musik, Literatur und Malerei.
Viel Andrang gab es bei der Radtour durch die Honschaften Auffeld und Hagen, die der Heimatverein Oedt am vergangenen Samstag veranstaltet hat. Zum 30. Mal übrigens. Start der Radfahrer war mittags ab Schulparkplatz in Oedt. Unterwegs wurde viel erklärt und anschließend – nach vier Stunden – wurden dann bei Dimi Pouranis in seiner Gaststätte „Am Bahnhof“ in Mülhausen dazu Fragen gestellt. Die Gewinner des Quiz konnten unter anderem Rundflüge gewinnen. Neun davon wurden verlost.
Gesundes für Hühner
Die Hühner im Niederrheinischen Freilichtmuseum sind ständig unterwegs, um hier und da eine Leckerei aufzupicken. Jetzt sollen sie vom neuen Angebot profitieren: Für 50 Cents kann eine Tüte Hühnerfutter an der Museumskasse erworben werden. „Kinder sind von den Hühnern fasziniert“, sagt Museumspädagoge Kevin Gröwig. Und jetzt können sie ihnen noch etwas Gutes tun. „So bekommt das Federvieh auch richtiges Futter und nicht Salami, Kekse oder anderes für sie nicht so ideales Fressen“, nennt Gröwig einen weiteren Pluspunkt der neuen Idee.
Für Frühaufsteher: Flachsblüte
Flachs spielt im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath eine große Rolle. Wurde dort das Gewächs doch angebaut, geerntet und in Heimarbeit textil weiterverarbeitet. Auf einem Feld zwischen Bienenhaus und Tante-Emma-Laden wurde Flachs, Senfkraut und Roggen angebaut. „Um die zarten, blauen Blüten des Flachs sehen zu können, müssen die Besucher morgens kommen. Mittags schließen sie sich nämlich wieder“, sagt der stellvertretende Museumsleiter Kevin Gröwig. Er weist auch auf eine weitere Besonderheit hin: „Zusammen mit dem Senfkraut haben wir die Farben Gelb und Blau, die ja die des Kreises Viersen sind.“ Und der wiederum ist Hausherr im Freilichtmuseum.
20 blaue Schäfchen
Als Schäfchen hat die Kirche früher gerne ihre Gläubigen betitelt und hin und wieder war dies eine Bezeichnung für Schützlinge. Davon hatte der jetzt in den Ruhestand verabschiedete Liebfrauenschulleiter Lothar Josten in seinem Berufsleben viele. Nun bestaunte der Pensionär eine andere Art von Schäfchen: die blauen von Rainer Bonk. 20 von ihnen vermachte der Künstler der Mülhausener Schule, ein weiteres durfte Josten als Andenken behalten. Auch sein Nachfolger Christoph Aretz hat ein eigenes bekommen. Und warum weiden blaue Schafe auf dem Gras des Parks an der Schule? Das kam so: Schulgärtner Lothar Mutert hatte Bonk mit einer Idee angesprochen. Dieser war von ihr so begeistert, dass er der Schule 20 seiner Kunstschafe geschenkt hat – für jedes Josten-Jahr eines. Die Skulpturen bleiben auf der Wiese.
Kunst an der Niers
Bleiben wir noch bei der Kunst und denen, die sie ausüben. Davon gibt es in Oedt und Mülhausen so einige, die sich in der Bunten Gans zusammengeschlossen haben. Bereits im vergangenen Jahr veranstaltete die Gruppe – zusammen mit anderen Künstlern der Region – eine Ausstellung entlang der Niers zwischen Oedt und Mülhausen. Nun soll es eine zweite Auflage am Sonntag, 25. August unter dem Titel „Kunst, Kultur und Genuss“ geben. Mit dabei die Niersmatrosen. Die Sänger werden von einem Floß aus die Besucher mit ihrem Gesang erfreuen. Geplant ist der Auftritt zwischen 13.30 und 14.30 Uhr. Die ganze Veranstaltung dauert von 11 bis 18 Uhr. Die Organisatoren empfehlen: „Bringen Sie ihr Picknick mit“.
Musik mit KinG
Wir bleiben in der Sparte und wenden uns der Musik zu. Da werfen wir schon mal einen Blick auf kommende Großereignisse in der Niersgemeinde: So will die KinG – Kulturinitiative Grefrath – jetzt schon Appetit machen auf das Schwingbodenfest, das im nächsten Jahr, am 15. August 2020, ansteht. Und wirft den Followern ihrer Facebook-Seite dafür schon mal ein Häppchen hin: „EES & the Yes-Ja-Band“ kommt in den Grefrather Park. Die Band, zu der auch der Kempener Andre Hasselmann und der Grefrather Tobias Janssen gehören, die wiederum mit ihrer Band „Free Barbie - kill Ken“ lokal bekannt sind, stand im vergangenen Herbst in der TV-Talentsuche „X Factor“ vor der Kamera und gewann den Wettbewerb beim Bezahlsenders Sky. Die Musikrichtung heißt „Kwaito“, eine Mischung aus Reggae, Hip-Hop und House. Frontmann Eric Sell brachte die Klänge aus seiner Heimat Namibia mit. In Afrika ist er ein bekannter Musiker. Aber jetzt steht ja bekanntlich erst einmal das Straßenmusikfest am 31. August an, zu dem KinG wieder einlädt. Auf dem Marktplatz, Bergerplatz und Teilen der Hohe Straße wird Straßenmusiker zu hören sein. Abends gibt es wieder ein Abschlusskonzert auf dem Markt. Konkretes wird natürlich noch nachgeliefert.
Lesung bei Karl Groß
Im kulturellen Reigen fehlt nun noch die Literatur. Auch hier werfen wir einen Blick voraus. Und zwar auf den 8. September. Da gibt es eine Lesung in der Buchhandlung von Karl Groß, Hohe Straße 25. Die in der Regel schnell ausverkauft sind. Im September wird HP Daniels aus seinem Buch „Runaway“ lesen. Der neue Roman des gebürtigen Müncheners, der jetzt in Berlin lebt, habe ihn so begeistert, sagt Karl Groß, dass direkt nachgefragt wurde, ob er denn mal nach Grefrath kommen könne. Ja, er kann. „Das Buch ist ein ,Coming-of-Age’-Roman, der zwar die abenteuerliche Flucht von zwei Jugendlichen schildert, jedoch durch die wohltuende Distanz des nunmehr 67-jährigen Autors eine ironisch-süffisante Färbung erhält“, findet Groß. Karten für die Sonntags-Lesung gibt es ab sofort in der Buchhandlung. Sie kosten 15 Euro. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und es gibt keine Abendkasse.
Begegnung der Kulturen
Zum fünften Mal lädt die Initiative „Grefrath hilft“ zum Begegnungsfest in Oedt, Burgweg 1 bis 11. „Wir zeigen hiermit wieder eine harmonische Verbindung aller Kulturen bei uns in der Gemeinde Grefrath und sind weiterhin daran interessiert, dass sich durch das Zusammentreffen neue Freundschaften entwickeln“, hofft Organisator Eckhard Klausmann. Für Essen und Trinken am kommenden Samstag zwischen 15.30 und 19.30 Uhr ist gesorgt. Gute Stimmung sollte bitte mitgebracht werden. Jeder, der etwas dazu beisteuern möchte, ist eingeladen, dies zu tun. Klausmann betont aber, dass alkoholischen Getränke unerwünscht sind.