Kunst am Gartenzaun Ein künstlerisches Luftholen

Kempen · Erstmals konnten sich in Kempen und darüber hinaus am Wochenende Künstler in verschiedenen Gärten präsentieren. Die Resonanz war durchweg positiv.

Bilder wie diese sorgten bei der Ausstellung an den 14 Standorten für Begeisterung bei den Besucher.

Foto: Alexander Florié-Albrecht

Stimmungsvolle Bilder, atmosphärische Gärten, auskunftsfreudige Künstler und eine gute Resonanz - das hat die erste Runde der „Kunst am Gartenzaun“ am Wochenende gekennzeichnet.

Auf Initiative des Kempener Ehepaares Günter und Silvia Heimbucher hatten sich diverse Gartenbesitzer aus Kempen, Grefrath, St. Tönis, Krefeld, Straelen, Brüggen, Dülken und sogar aus Österreich der Idee angeschlossen, ihre Gärten für Künstler zu öffnen, die ihre Werke dort in besonderem Ambiente den Menschen nahe bringen konnten. Ergänzt wurden die Freiluft-Ausstellungen durch musikalische Beiträge. Dabei reichte die Palette vom Blues, Rock und Folk bis zu afrikanischer Trommelmusik.

Das Ehepaar hatte aus ihren gut 350 Quadratmeter Fläche das Optimale herausgeholt und dort Künstler aus unterschiedlichen Genres dort zusammengebracht - von der Neo-Pop-Art von Malte Sonnefeld über Anja Hübers Fotografie bis zur Buchautorin Dorothee Koch mit ihren Geschichten. „Wir sind sehr zufrieden“, lautete Günter Heimbuchers Fazit.

Auch an den anderen Standorten lockten spannende Kunstwerke. Auf der 3500 Quadratmeter großen Grünfläche von Siggi Dämkes und Beate Middelmann konnte man ihre Betonbildnisse und Skulpturen im Großformat und Werke zahlreicher anderer Künstler bewundern.

„Es war richtig gut“, bilanzierte Siggi Dämkes. „Schwer zu sagen, wie viele Besucher da waren. Gefühlt waren allein am Samstag bestimmt 150 da. Eine echt tolle Aktion.“ Gastgeberin Beate Middelmann ergänzte:  „Wir nehmen ja auch schon seit Jahren an der „Offenen Gartenpforte“ teil. Aber das ist etwas ganz Besonderes, weil Kunst im Garten war. Das hatten wir noch nie. Das ist aus meiner Sicht eine ganz außergewöhnliche Aktion.“ Und dafür hatte sie „extra für diesen Tag die eine Distel stehen lassen, die so schön lila blüht.“

Middelmann zeigte sich glücklich, daran teilgenommen zu haben. „Das hat super Spaß gemacht, das ganze Aufbauen, die Leute treffen. Ich würde jederzeit wieder mitmachen.“  Die Neersenerin Karen Fischer faszinierte mit ihren Bildern die Besucher – und war selbst fasziniert. „Es war brechend voll.  Gute Gespräche, interessante Leute.“ Ähnlich ins Schwärmen geriet die Düsseldorfer Schmuckkünstlerin Anemone Tontsch. „Allein der Garten  ist so vielfältig und so schön mit tollen Ecken, mit Hortensien, dem Bambushain. Alle strahlten, guckten, fragten nach Bildern. Und man kommt ins Gespräch über Gott und die Welt.“

Ähnlich äußerte sich Ulrike Krins, Gastgeberin in St. Tönis: „Viele waren mit dem Rad hier und  haben sich ihre Touren entsprechend zusammengestellt. Nächstes Jahr sind wir wieder dabei.“ Und Künstlerin Wally Althoff meinte nur: „Da sind Leute reingekommen, die gesagt haben: Das habe ich so noch nie gesehen. Das war wie ein freudiges Luftholen.“