Landesgartenschau 2026 in Grefrath Gartenschau wird für Grefrath teurer

Grefrath · Die Gemeinde muss wegen geringerer Fördersummen 3,6 Millionen Euro für die Landesgartenschau aufwenden.

Der Grefrather Schwingbodenpark soll im Mittelpunkt der Landesgartenschau stehen. Bald steht fest, ob die Bewerbung Erfolg hat.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

(ure) Die Gemeinde Grefrath hält weiterhin an ihrer Bewerbung zur Landesgartenschau 2026 fest. Allerdings muss Grefrath nun eine deutlich größere Summe aufwenden, als zunächst geplant. Warum dies so ist, erklärte Christian Rast, Mitglied der Geschäftsleitung der „ift Freizeit- und Tourismusberatung“, im vergangenen Haupt- und Finanzausschuss. Fakt sei, dass keine vollumfängliche Pauschalförderung in Form eines festen Betrages in Höhe von sechs Millionen zu erwarten ist. In Anlehnung an die Städtebauförderung sei mit einem Zuschuss von gerade mal 20 Prozent zu rechnen. Damit erhöhe sich der Eigenanteil der Gemeinde auf rund 3,6 Millionen Euro, es müssen also weitere 891 000 Euro hinzugesteuert werden. Der Investitionshaushalt verringert sich von 14 auf 13,3 Millionen Euro.

Von einer Pauschalförderung sei man ausgegangen, bekommen habe man nur eine Festbetragsfinanzierung: „Damit ist nicht gemeint, dass man die sechs Millionen Euro automatisch bekommt, sondern nur eine anteilige Förderung erhält“, sagt Christian Rast.

Überrascht, erschüttert, geschockt – so fassten die Mitglieder des Ausschusses ihr Befinden zusammen, als sie von der veränderten Lage hörten. „Da stellt sich die Frage, ob das alles noch Sinn macht“, sagt Manfred Wolfers. Dennoch bleibe festzuhalten, dass man mit einer Investition von jetzt 3,6 Millionen Euro ein Vermögen von 13,3 Millionen Euro schaffe. Außerdem seien die geplanten Maßnahmen in einer gewissen Form sowieso notwendig.

Das Projekt bringt langfristig einen Mehrwert für die Gemeinde

Wenn ein dann 27-prozentiger Anteil am Investvolumen  rund 13 Millionen Vermögen bringt, dann klinge das wie eine einfache Entscheidung. „Wenn es so einfach wäre“, sagte Roland Angenvoort (SPD). Richtig sei, dass dieses städtebauliche Projekt langfristig für die Gemeinde ein Mehrwert bringe. Andererseits werde man Folgekosten von rund 200 000 Euro jährlich tragen müssen. Bei dem ehemals geplanten Gemeindeanteil in Höhe von 2,7 Millionen Euro habe man  schon geschluckt, aber sich dann gesagt „wir wären ja blöd, wenn es nicht machen würden“.

Dann zählte Angenvoort auf: Albert-Mooren-Halle, Eisstadion, ISEK in Oedt, Rathausneubau – es sei die Summe dieser Maßnahmen, die ihm Sorge bereiten. Zudem sei die Ausgleichsrücklage im Jahr 2025 nicht mehr vorhanden. „Wann sind wir denn im Nothaushalt?“, fragte er. Er wünsche sich Sicherheit, ob alles zu schaffen sei, was man sich vorgenommen habe, er wünsche sich eine Gesamtbetrachtung alle kommenden Maßnahmen. „Wir müssen die Risiken ehrlich bewerten“, fordert Angenvoort, „wir müssen gegensteuern können.“ In diesem Fall sei er froh, nicht in der Haut von Bürgermeister Schumeckers zu stecken: „Manchmal ist es gut, dritter Sieger zu sein.“

Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU) versicherte, dass man das große Ganze im Blick habe: „Wir haben geplant, wir sind vorbereitet und können auf die Situation reagieren.“ Schließlich stimmte der Ausschuss den aktualisierten Finanzplanungen einstimmig zu.

(ure)