NRW Marathon um den Kempener Innenring
Kempen · Weil viele Langstreckenläufe in diesem Jahr corona-bedingt abgesagt wurden, hat sich die Gruppe ihren eigenen Lauf zusammengestellt. Mitstreiter sind erwünscht.
Sie kommen erschöpft ins Ziel gelaufen. Vier der insgesamt 15 Läuferinnen und Läufer vom Lauftreff Kempen haben sogar einen Marathon hinter sich gebracht. „Die Idee ist bei einem Kaffee entstanden, weil alle Läufe wegen Corona ausgefallen sind“, sagt Martin Hensel, der den Lauf mit organisiert hat. Und so wartet an der Kempener Burg in den frühen Morgenstunden eine Laufgruppe, die 23 Runden um den Innenring laufen möchte, was einer Marathonstrecke von 42,195 Kilometern entspricht.
Bereits im vergangenen Jahr ist die Truppe vom Kempener Lauftreff diese Strecke zusammen gelaufen. „Wichtig ist, dass jeder nur das läuft, worauf er Lust hat, und wir laufen auch nicht auf Zeit“, sagt Oliver Kroppen, der bereits viele Marathonläufe hinter sich hat. Jede Woche trifft sich die Gruppe montags um 19.30 Uhr am Penny-Parkplatz und donnerstags zur gleichen Uhrzeit bei Medimax zum Training. „Jeder, der Lust hat, ist herzlich willkommen zum Mitmachen“, sagt Martin Hensel.
Vor einem langen Lauf hat die Gruppe in der vergangenen Woche pausiert. „Auch einen Tag vorher sollte man ruhen“, sagt der 47-jährige Kroppen, der normalerweise 40 bis 70 Kilometer pro Woche läuft.
Zum ersten Mal ist Julia Schulz dabei: „Man hat natürlich das Ziel, die komplette Strecke zu schaffen, aber mal schauen“, erzählt die junge Frau. Auf einem Tisch stehen Wasser, Bananen, Traubenzucker, Elektrolyte und Handtücher, denn alle zehn Minuten laufen die Männer und Frauen an dem Stand vorbei, angefeuert von Familienmitgliedern der Läuferinnen und Läufer.
Wie im vergangenen Jahr, entfällt auch 2021 der Kempener Altstadtlauf. So hat sich der Lauftreff Kempen selbst eine Alternative geschaffen und bringt eine Runde nach der anderen hinter sich. Zwischendurch steigen Anna (14), Jonas (12) und Lukas (9) Kroppen ein.
Sie laufen einige Runden mit ihrem Vater, Oliver, mit. „Ich bin schon ehrgeizig. Wenn es schwer wird, ist Papa ein guter Motivator“, sagt Anna und macht sich für ihren Start
bereit.
Die aufsteigenden Temperaturen machen den Läufern mit jeder Runde mehr zu schaffen. „Deshalb ist es gut, dass wir planmäßig mittags durch sind“, sagt Martin Hensel. Dann stößt die Gruppe mit einem kühlen Getränk auf den erfolgreichen Lauf an.
Die vier Läufer, die die 42 Kilometer geschafft haben, bekommen ein bedrucktes T-Shirt als Andenken. Eine Wiederholung soll es im nächsten Jahr auf jeden Fall geben.