Leuth: Jeckes Grenzdorf feiert durch

Eine Woche früher feierten die Leuther Altweiber. Aber nicht nur sie. Es kamen Narren aus Krefeld und Gladbach sowie aus Holland und Belgien. Es blieb fröhlich und friedlich.
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<strong>Leuth. "Was wär das Leben ohne Weiber - und ihre wunderschönen Leiber." In Leuth wurde der Hit der Kölner Band Die Räuber beim Möhnentreiben in der Nacht zu Freitag zum Gassenhauer. Mal spielte es die neue Kapelle Light Music aus Marl im Zelt, mal legten die DJs im Saal Dückers und bei Kother den Titel auf. Aber auch "Liebe, Lust und Leidenschaft" und "Viva Colonia" wurden kräftig mitgesungen. Bis zum Morgengrauen wurde im Grenzdorf gefeiert - auch wenn maskierte Möhnen eher selten waren beim Altweiber-Treiben in Leuth.

Die nächtlichen Temperaturen um vier Grad über Null und der kühle Westwind hinderte keine der bunt kostümierten Frauen und auch keinen Mann im T-Shirt daran, verschwitzt zwischen Zelt und Saal zu bummeln. "Heute sind wir immun, et iss Karneval", sangen gegen Mitternacht Jungs und Mädels vor dem Grillwagen von Abelen.

Björn Wolters von der Feuerwehr Leuth fand, dass mehr los war als 2006. Zwei Wehrmänner kontrollierten regelmäßig Zelt und Festsaal.

"Alles fröhlich und friedlich", bestätigte die Polizei, die mit einem VW-Bully vor Ort war. "Do steht enne Schutzmann", sangen um Mitternacht drei Jungs aus Straelen - und die Polizei lächelte.

Hochbetrieb bei den Taxifahrern. Einmal im Jahr, immer an Altweiber, gleicht der Ortskern von Leuth dem Krefelder Hauptbahnhof. Mindestens 15 Taxen stauten sich dann zwischen Petershof, Dorf und Heronger Straße. Fuhren ab und an.

Gestern Morgen standen wieder einige Dutzend Autos entlang der Leuther Straßen. Ihre Kennzeichen mit den Anfangsbuchstaben VIE, KLE, MG und KR sowie aus den Niederlanden verrieten, dass so mancher Autobesitzer auf die Heimfahrt im eigenen Wagen verzichtet hatte. "Ein Taxi ist billiger als vier Wochen ohne Führerschein", meinte ein Gärtnermeister aus Straelen. Und ließ sich nach Mitternacht heimfahren.