Literaturschule: Aufbruch in die Ewige Stadt
Am Freitag startete die Romfahrt zum 125-jährigen Bestehen der Schule. Viele Eltern winkten zum Abschied 19 Bussen zu, mit denen ihre Kinder nach Italien reisen.
Grefrath. Wenn 1079 Schüler auf die Reise gehen, ist der begleitende Tross groß. Entsprechend wuselig geht es gestern auf dem Parkplatz am Eissportzentrum zu, von wo aus die Gemeinschaft der Liebfrauenschule Mülhausen mit 19 Bussen zu ihrer Romfahrt aufbricht. Zum 125-jährigen Bestehen begeben sich Schüler, Lehrer, Ordenssschwestern und pädagogische Betreuer in die ewige Stadt.
Drei weitere Busse mit 140 Zwölftklässlern an Bord befinden sich bereits seit Montag in der Toskana auf Stufenfahrt. Alle treffen sich heute auf dem Gelände der 30 Hektar großen Wohnanlage „Camping Fabulous“ südwestlich von Rom. Für den Hinweg sind zwei Stopps und 20 bis 24 Stunden Fahrt eingeplant. Jeweils drei, vier Busse fahren als Kolonne gen Süden.
„Meine Kleine hat den größten Koffer“, sagt Marion Klee zum Gepäck ihrer Tochter Hannah (10). Mit Schulkameradin Diane Ndah (9) hat es sich die Fünftklässlerin am Gepäckfach gemütlich gemacht. „Bisschen Angst habe ich zwar, aber ich freue mich auf die Audienz beim Papst“, sagt Hannah. Dann heißt es für beide „Einsteigen“ in Bus fünf. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ verabschiedet Marion Klee ihre „Kleine“.
Elftklässlerin Anna Schouren hat ein dickes Kopfkissen für die Fahrt untern Arm geklemmt. Mit „Kuschelsocken und Schlafsack“ sind Alexandra und Julia ausgerüstet. Für Annas Freund Robin Anders ist es kein leichter Abschied auf Zeit: „Ich bin froh, wenn Anna heil ankommt.“ Dafür sorgen Busfahrer wie Franz Melchers. „Meine Ablösung wartet in Innsbruck an der Europabrücke“, sagt er. Die 750 Kilometer bis dahin sind für ihn „eine ganz normale Strecke.“
Die Bustüren schließen sich, in den Bussen wird der Reisesegen gesprochen. Jetzt beginnt für Begleiter wie Daniela Reiß die Arbeit. „Kommunikation, Motivation und Animation“ heißen ihre Aufgaben. Ordensschwester Bernardia winkt mit der selbstgemachten Fahne, die die Aufschrift „Viel Freude und Gottes Segen“ trägt. „Natürlich bete ich für eine gute Fahrt“, sagt sie.
Theo Sleegers, Opa von Paulina (13), zückt das Taschentuch und winkt: „In dem Alter fuhren wir nach Trier oder Aachen“, bemerkt er. Viele Tränen fließen an diesem Nachmittag aber nicht. Für den Notfall haben die Schüler ihr Handy griffbereit.