Hilfe für Bedürftige in Kempen Malteser öffnen ihre Suppenküche

Kempen · Im Pfarrheim Christ-König und in der evangelischen Thomaskirche schenken Ehrenamtler heiße Suppe an Bedürftige aus.

Die Ehrenamtlerinnen Karin Schenk und Irmgard Heise bei der Ausgabe. Im Hintergrund: Rosemarie Spohr.

Foto: Norbert Prümen

(biro) Aus dem Pfarrheim Christ-König am Concordienplatz im Kempener Hagelkreuz dringt zur Mittagszeit ein verführerischer Duft: In drei großen Töpfen blubbert heiße Erbsensuppe mit Bockwurst leise vor sich hin. Die Ehrenamtlerinnen des Malteser Hilfsdienstes haben aus den Schränken der Pfarrheim-Küche alles herausgeholt und bereitstellt: Suppenteller, Löffel, Servietten. In einem großen Korb liegen frische Brötchen.

Doch noch ist es ruhig im Pfarrheim, die Ehrenamtlerinnen sind unter sich. Ob überhaupt jemand kommt an diesem Mittwochmittag? Das Angebot muss sich wohl erst noch herumsprechen, glauben die Helferinnen. In den Zeitungen, in den Kirchen, im Quartiersbüro Hagelkreuz, in einigen Geschäften und in der Ausgabestelle der Kempener Tafel bei der Martinus-Hilfe haben die Malteser auf ihr neues Angebot aufmerksam gemacht, mit dem sie Bedürftige in der Stadt zweimal im Monat mittwochs mit einer heißen Suppe versorgen wollen. Die ist kostenfrei, ebenso wie das Brötchen dazu und ein Glas Wasser.

Wie berechnet man die Menge, wenn man nicht weiß, wie viele Menschen kommen? „Wir haben uns an der Zahl der Bedürftigen orientiert, die bei der Kempener Tafel bekannt sind“, sagt Frank Lange, Stadtbeauftragter des Malteser Hilfsdienstes. Die Martinus-Hilfe versorgt derzeit rund 700 Menschen, „so viel Suppe haben wir aber nicht bestellt“, fügt Lange hinzu, „sondern erstmal für 50 Personen.“ Die Suppe kaufen die Malteser bei Bauer Funken in Kempen, auch besorgen sie Brötchen und Mineralwasser. Sollten mehr Menschen gekommen, als Suppe vorhanden ist, können die Helfer bei Bauer Funken spontan Nachschub organisieren, berichtet Lange.

Ursprünglich war der Start für 2023 vorgesehen, doch mit Blick auf die aktuelle Lage zogen die Malteser das Vorhaben nach vorn. „Wir leben in schwierigen Zeiten, die Armut wächst, immer mehr Menschen fehlt das Geld für eine warme Mahlzeit“, erklärte Lange vor dem Start des Projekts. Das Angebot richtet sich an alle Menschen in Kempen, die eine Bedürftigkeit nachweisen können, etwa an Tafel-Kunden und ihre Angehörigen. Die Kirchen unterstützen, stellen das Pfarrheim Christ-König und die evangelische Thomaskirche zur Verfügung. Geöffnet wird die Suppenküche – mit wechselnden Suppen je nach Saison – jeweils von 11 bis 14 Uhr an jedem zweiten Mittwoch im Monat am Concordienplatz, die nächsten Ausgaben dort sind am 9. November, 14. Dezember, 11. Januar, 8. Februar und 8. März. In der Thomas-Kirche gibt es an jedem dritten Mittwoch im Monat Suppe, und zwar am 19. Oktober, 16. November, 21. Dezember, 18. Januar, 15. Februar und 22. März.

Freiwillige, die bei der Suppenausgabe, beim Spülen und Aufräumen helfen möchten, können sich bei der Freiwilligenagentur melden, per
E-Mail an freiwilligenagentur@kempen.de oder dienstags und freitags zwischen 10 und 12 Uhr unter Telefon 02152/9171030. Voraussetzung ist ein Gesundheitszeugnis, die Kosten dafür übernehmen die Malteser, die übrigens auch für Geldspenden auf ihr Konto unter dem Stichwort „Suppenküche“ dankbar sind.