Konzert auf dem Erprathshof in Tönisberg Erinnerung an Brahms

Tönisberg. · Das Mariani-Quartett spielte auf dem Erprathshof in Tönisberg bei sommerlichem Wetter. Die Zuhörer spürten die Harmonie und die Freude an Brahms.

Für Lebendigkeit und Spielfreude sind die jungen Musiker bekannt, und das war ihnen auch bei diesem Konzert anzumerken.

Foto: Norbert Prümen

(mvie) „Lieben Sie Brahms?“ war die Frage des Tages auf dem Erprathshof in Tönisberg. Zum siebten Mal fand hier im Rahmen der „Muziek Biennale Niederrhein“ ein Konzertereignis statt – doch nicht wie angesagt als Scheunenkonzert. Stattdessen hatte die Familie Furth als Gastgeber bei herrlichem Sommerwetter Stühle ins Freie gestellt.

Das Mariani-Quartett – vier junge Ausnahmemusiker, die noch im Februar in der Elbphilharmonie zu Gast waren – hatte das Klavierquartett A-Dur op. 26 des Romantikers Johannes Brahms (1833-1897) ausgesucht, womit es ganz die Stimmung der Zuhörer im idyllischen Park des Erprathhofs traf.

Philipp Bohnen (Violine), Barbara Buntrock (Viola), Peter-Philipp Staemmler (Violoncello) und Gerhard Vielhaber (Klavier) sind zu international bekannten Künstlern herangereift, wobei man erwähnen muss, dass Philipp Bohnen seine Wurzeln am Niedderrhein hat. Er ist in Moers und Kapellen aufgewachsen. Das Ensemble hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch an Weggefährten von Brahms zu erinnern, und so führten die Musiker mit dem ersten Stück zu dem weitgehend unbekannten Komponisten Friedrich Gernsheim (1839-1918), mit dem Brahms eine lebenslange Freundschaft pflegte.

Hiermit wurden die Zuhörer romantisch eingestimmt. Für Lebendigkeit und Spielfreude sind die jungen Musiker bekannt, und das war ihnen auch bei diesem Konzert anzumerken. Alle vier beherrschten ihre Instrumente virtuos, ohne dass sich einer in den Vordergrund spielte. Die Zuhörer spürten die Harmonie der Musizierenden und die Freude am Komponisten Brahms.

So brachte es auch Zuhörer Werner Schweden auf den Punkt: „Hervorragende Musiker, gutes Zusammenspiel.“ Die Konzertgäste unterstrichen das mit langanhaltendem Applaus und Bravo-Rufen. Die Zugabe war das Andante Cantando von Schumann, einem Musikerfreund. Ihm – und besonders dessen Frau Clara – war Brahms ein Leben lang verbunden.

Das Konzert wurde wie immer im Erprathshof abgerundet mit einer kulinarischen Zugabe, die die Gäste bei dem schönen Wetter auf dem Rasen unter der großen Trauerweide und inmitten von blühenden Herbstblumen gern annahmen.

(mvie)