Mehr Wohnungen für Senioren

Vortrag zu alternativen Wohnformen.

Foto: Kurt Lübke

Grefrath. „Wie möchte ich im Alter leben?“ Diese Frage stellten sich immer Menschen, auch Grefrath. Das sagt Anja Dammer, Senioren- und Pflegeberaterin der Gemeinde Grefrath. Sie referierte im jüngsten Jugend-, Sozial- und Seniorenausschuss zum Thema alternative Wohnformen im Alter.

Immer mehr Menschen werden älter. Für Grefrath haben Berechnungen ergeben, dass bei sinkender Einwohnerzahl die der über 80-Jährigen zunehmen wird. Und zwar von 850 im Jahr 2009 bis aus 1480 in den nächsten 15 Jahren. „Die Facetten des Altseins werden vielfältiger“, so Dammer. Einerseits seien die Alten länger aktiv, wollten selbstbestimmt zu Hause leben, andererseits nähmen Einsamkeit, Krankheit und Armut zu. Der Bevölkerungsrückgang bewirke, dass in Zukunft immer weniger Menschen immer mehr Alte pflegen müssten. Und auch Familien seien als „Netzwerk fragiler“. Diese Faktoren machten die Frage nach dem Wohnen im Alter immer dringender.

Dammer unterschied in Wohngemeinschaften (WG) wie Mehrgenerationenhaus, Senioren- sowie ambulante Pflege-WG. Betreutes Wohnen mit und ohne Service sowie Pflegeheimwohngruppen. Dazu kämen „die Mutigen“, die ihren Lebensabend im Ausland verbringen wollen.

In der anschließenden Diskussion stellte SDP-Fraktionschef Jochen Mohnhof fest, dass es auch in Grefrath Bedarf an den unterschiedlichen Wohnformen gebe. Es sei an der Zeit, sich um dieses Thema zu kümmern. Zumal der Baubeginn der Sozialstation mit Tagespflege an der Lobbericher Straße noch nicht klar sei. Außer den 50 Wohnungen auf dem Grevelourgelände an der Schanzenstraße — dort gibt es 50 Wohnungen — sei der Bestand an Sozialwohnungen „uralt“. Bezahlbarer Wohnraum müsse geschaffen werden. Sozialamtsleiter Volkmar Josten erläuterte die Schwierigkeiten, Investoren für geförderte Wohnungen zu finden. Durch die Zinslage sei es günstiger, frei finanzierbare Mietwohnungen zu bauen.