NWB: Das sind die Probleme
Im Rat informierte der Bürgermeister über die Gespräche mit dem Unternehmen.
Kempen. In der Sitzung des Stadtrates am Dienstagabend hat Bürgermeister Volker Rübo weitere Details aus seinem Gespräch mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der Nordwestbahn (NWB) preisgegeben.
Beim Termin in Gelsenkirchen (die WZ berichtete) habe die NWB offen ihre Probleme mit dem Niers-Express angesprochen. „Dieses Zeichen werte ich als positiv“, sagte Rübo.
Die Nordwestbahn habe erklärt, dass es bei der Anzahl der Wagen für die Strecke zwischen Kleve und Düsseldorf eng werden könnte. Um die bestellte Anzahl des VRR zu erfüllen, müssten täglich 17 Wagen im Einsatz sein. Das Unternehmen verfüge im Stellwerk Kleve allerdings nur über 18 Wagen. Rübo: „Bei technischen Störungen wird es dann schnell eng.“
Laut NWB mangele es aber nicht nur an Wagen, sondern auch an ausgebildeten Lokführern. Das Unternehmen mit Sitz in Oldenburg sei aber zuversichtlich, die personellen Engpässe in Kürze zu beheben. Im Raum Kleve gebe es einige Lokführer, die eingestellt worden seien.
Ein weiteres Problem, warum es immer wieder zu Zugausfällen und Verspätungen komme, sei die Infrastruktur. Schienen, Bahnhöfe und Bahnübergänge gehören der Deutschen Bahn. Zuständig ist deren Tochter „DB Net“. „Offenbar hat die Deutsche Bahn in den vergangenen Jahrzehnten auf der Strecke zu wenig in Technik investiert. Darauf hat die Nordwestbahn keinen Einfluss“, sagte der Bürgermeister. Zu diesem Thema wollen VRR und NWB das Gespräch mit der Deutschen Bahn suchen.
Auch das Thema der mangelnden Kommunikation wurde laut Rübo besprochen: „Viele Pendler fühlen sich ja über Verspätungen nicht ausreichend informiert.“ Und dies kommt der Deutschen Bahn wohl auch nicht ungelegen. Die NWB berichtete Rübo, dass der Konzern vorgegeben habe, Lautsprecherdurchsagen zu unterlassen. Verspätungen sollen nur noch über die Anzeigetafeln an den Bahnhöfen bekanntgegeben werden.
Das Problem: Die Anzeigetafeln in Kempen seien nicht auf dem neuesten Stand. Auch die gehören nicht der NWB, sondern der Deutschen Bahn. Und die setzt langfristig auf Informationen, die die Kunden zum Beispiel per App auf ihr Smartphone bekommen sollen. Die Durchsagen am Kempener Bahnhof würden von den Mitarbeitern „freiwillig geleistet“.
Alles in allem ist also noch viel zu tun, um die Probleme auf der Strecke des Niers-Expresses zu beseitigen. „Wir sind aber mit allen Beteiligten im Gespräch“, so Rübo — auch mit dem Verkehrsverband des Kreises Viersen (VKV). Nächster Schritt ist ein Informationsabend für Bürger in Kempen, an dem Vertreter von NWB und VRR teilnehmen werden. Ein Termin Ende September oder Anfang Oktober wird laut Rübo in Kürze bekanntgegeben.