Oedt: Mehrheit ist gegen eine Bebauung an der Bruchstraße
40 Anlieger kommen zur Bürgerversammlung in Oedt.
Oedt. Bauen auf der grünen Wiese im Landschaftsschutzgebiet an der Bruchstraße? Das wird wohl für wenige Oedter Bürger ein Traum bleiben, wenn die Politiker in einer ihrer nächsten Ratssitzungen dem Mehrheitswunsch der Bürgerversammlung folgen werden. Am Montagabend waren etwa 40 Bürger in den Oedter Ratssaal gekommen, um sich über die Pläne der Gemeinde zu informieren und ihre Fragen los zu werden.
Zwei Aspekte beschäftigten die Anwesenden besonders: die Erschließungskosten und eventuelle Altlasten durch die Firma Girmes. Laut Bauamtsleiter Michael Räppel liegen die Erschließungskosten bei rund 17 Euro pro Quadratmeter. Betroffen wären dabei nicht nur die Anlieger der Bruch-, sondern auch die der Niederstraße, deren Grundstücke an die Bruchstraße grenzen.
Räppel erläuterte, dass die Versammlung anberaumt worden sei, um sich ein Bild vom Willen der Anwohner zu verschaffen. Aber auch, um zu erläutern, dass die Gemeinde im Falle einer Bebauung den Flächennutzungsplan ändern müsste. Das Gelände - 7300Quadratmeter für rund 20 Häuser - müsste aus dem Landschaftsschutz genommen werden.
Nach der Vorstellung des Verfahrens hatten die Anwohner das Wort. So wurden mehrfach die Altlasten thematisiert, die von der Firma Girmes stammen sollen. Der Kreis Viersen wird nun das Areal untersuchen, wie Räppel sagte.
Einige Anlieger hielten den Straßenbau, der bei einer Bebauung erfolgen muss, für "überflüssig". Dazu kam die Frage nach den Kosten: "Wie soll ich Erschließungskosten zahlen, wenn ich nur 1000 Euro Rente bekomme, oder wollen Sie mich enteignen?" Ebenso wurden Zweifel an der Notwendigkeit laut: " Warum soll in Oedt noch gebaut werden? Wir sind doch ein aussterbender Ort."
Und dann gab es auch noch den Blick eines Anwohners auf die Niers. Er verwies darauf, dass die Bruchstraße Überschwemmungsgebiet sei und man "kein zweites Frévent-Gebiet" haben wolle. Dort hatte es mehrfach Überschwemmungen gegeben.
Den Wunsch, im Landschaftsschutzgebiet zu bauen, hatte eine Oedter Familie gestellt. Ein Liste mit 28 Unterschriften von Bau-Gegnern wurde danach der Verwaltung übergeben.