Kita St.-Peter-Allee in Kempen Kita wird zum Haus der Forscher

Kempen · Das Ziel des Pipette-Projekts in der Kempener Kita St.-Peter-Allee ist es, Kindern einfache Experimente näherzubringen. Der Förderverein finanziert das Projekt.

Heidrun Schagen mit den Kita-Kindern in dem Raum, den die Kita für das Pipette-Projekt zum Chemielabor umfunktionierte.

Foto: Norbert Prümen

(janj) Auf den Tischen liegen Pipetten, stehen Reagenzgläser und bunte Flüssigkeiten in großen Gläsern. Die Kinder der Kita St.-Peter-Allee haben ihre Schutzbrillen und weißen Kittel bereits an. Derzeit dreht sich bei ihnen alles um Experimente. Dafür wurde ein Besprechungsraum in ein Labor verwandelt – mit allem was dazu gehört. Bei Kindern, Eltern und Erziehern ist die Freude groß, denn über zwei Jahre konnte wegen Corona kaum etwas an Projekten stattfinden. Drei Wochen lang werden hier nun Stinklakritze oder Bodylotion selbst hergestellt, aber auch Versuche gemacht, die die kleinen Forscher zum Staunen bringen. 

„Das Ziel des Pipette-Projekts ist es, Kindern einfache Experimente näher zu bringen, je nach Alter unterscheiden sich diese ein wenig“, sagt Erzieherin Angela Frentzen, die für die Zeit in die Rolle der „Chemielehrerin“ schlüpft. Janosch nimmt zwei Löffel Natron, anschließend nochmal drei von der Zitronensäure. Die Nachwuchs-Wissenschaftler stellen bereits Vermutungen an, was mit dem Luftballon dann wohl passieren wird, wenn am Ende noch Wasser zu dem Gemisch hinzukommt: „Der wird vielleicht ganz dick werden“, meint Mara. „Oder platzen“, ruft Theo fröhlich. Tatsächlich „braut“ sich etwas zusammen, und der Ballon bläst sich von allein auf. Die Kita-Kinder machen große Augen. „Sie sind mit Begeisterung dabei, erzählen ihren Eltern von den Experimenten, und ganz besonders bleiben sie ihnen im Kopf, wenn es einen Wow-Effekt gegeben hat“, sagt Heidrun Schagen, Leiterin der „Nilpferdgruppe“ im evangelischen Familienzentrum St.-Peter-Allee. Vor dem Start des Projekts haben die Erzieherinnen und Erzieher mit den Kindern die Regeln besprochen, an die sich alle während des Aufenthalts im Chemielabor halten müssen. „Am Ende gibt es dann für alle ein Heft, in dem alle Experimente nochmal kindgerecht zusammengefasst werden“, sagt Heidrun Schagen. Dann kann auch zu Hause weitergeforscht werden. 

Asche, Mehl, Kohl, Tinte – in dem großen Regal stehen viele kleine Töpfchen, die noch viele spannende Experimente versprechen. Jeden Tag darf eine andere Gruppe ins Labor und allerlei Versuche machen. Die Auswahl ist groß. Noch vor Corona fand das Projekt alle zwei bis drei Jahre in der Kita statt. Janosch und Theo werfen einen Blick nach draußen. Die Sonne strahlt und die Kinder möchten raus. Dafür hat Angela Frentzen vollstes Verständnis und übernimmt deshalb das Aufräumen allein. Sie erwartet dann die nächste kleine Forschergruppe. Finanziert wurde die Aktion vom Förderverein der Einrichtung. Im nächsten Jahr wollen die Pädagogen den Kita-Kindern ein Angebot zum Thema Medizin machen.