Kempener Altstadt-Geflüster Pläne für neue Thomas-Stelen

Der Lions Club möchte der Stadt ein Kunstwerk in Erinnerung an den berühmtesten Sohn Kempens schenken.

Kempen. Die Skulpturensammlung in der Altstadt wird wohl bald um ein Kunstwerk reicher. Der Lions Club hatte die Idee anlässlich seines 100-jährigen Bestehens nicht sich selbst, sondern der Stadt etwas zu schenken. Und die Vereinigung in ihrem Namen den Zusatz „Thomas a Kempis“ trägt, soll das Geschenk etwas mit Kempens berühmtesten Sohn zu tun haben. Am kommenden Donnerstag haben die Politiker des Kulturausschusses die Wahl. Dann soll der Antrag des Lions Clubs zur Errichtung eines neuen Thomas-Denkmals diskutiert werden. Neben der bekannten Thomas-Skulptur auf dem Kirchplatz soll es also bald ein weiteres Kunstwerk in Erinnerung an den Geistlichen geben. Das Wort „neben“ ist dabei aber keinesfalls räumlich zu verstehen. Als Standort haben sich Club und Stadt die Wiese zwischen Donkring und Donkwall ausgeguckt. Aus Sicht des Kulturamtes wäre das Kunstwerk an diesem Standort eine ideale Ergänzung zum Kempener Skulpturenweg mit den Werken „Kappesbauern“, „Treppentor“ und „Übereinander“.

Kommen wir nun noch zur Optik der geplanten Kunst-Schenkung. Der Lions Club favorisiert eine Idee der Kempener Künstlerin Edith Stefelmanns. Diese Idee überzeuge mit ihrer Klarheit und Strenge, heißt es in der Vorlage für den Kulturausschuss. Stefelmanns hat sich intensiv mit den Schriften des Thomas von Kempen auseinandergesetzt. Ihre Schlussfolgerung ist, dass die Werke seine gradlinige und bescheidene Haltung widerspiegeln. Daher soll auch die Kultur gradlinig und zurückhaltend sein. Die Künstlerin schlägt eine begehbare Skulptur vor, die aus vier schlanken, unterschiedlich hohen und oben abgeschrägten Stelen besteht. Es sollen vier Stelen sein, um an die vier Bücher von Thomas’ Werk „Nachfolge Christi“ zu erinnern. Zudem sollen sie vier Begriffe symbolisieren: Gemüt, Gnade, Geist und Seele. Drei der Stelen, zwischen dreieinhalb und vier Meter hoch, sollen aus sogenanntem Corten-Stahl bestehen. Für die vierte Stele ist Granit vorgesehen. Darin soll eine besonders wichtige Textstelle aus der „Nachfolge Christi“ eingraviert werden. Welche, ist noch offen. Das will die Künstlerin mit dem Vorstand des Thomas-Vereins beziehungsweise des Thomas-Archivs besprechen. Seitens der Stadt gibt es Zustimmung für Idee des Lions Clubs. Nun hat die Politik das Wort. Aber ein solch ein Geschenk kann man doch nicht abschlagen, oder?

Kommen wir zu einem Umzug: Die Musikschule Musicus von Marlene Hoffmann hat die Altstadt verlassen. 35 Jahren war die Schule an der Ellenstraße — genau gegenüber vom Neubau an der Ecke Hessenwall. Es sind aber nicht die Baustellengeräusche, die Hoffmann und ihre Musikschüler aus der Altstadt treiben. Vielmehr sei das Haus, in dem sie gewohnt und gearbeitet hat, verkauft worden. Daher ging das Mietverhältnis nicht weiter, flüstert Hoffmann. Allzuweit ’raus aus der Altstadt müssen Musikinteressierte aber nicht, um zur staatlich geprüften Musiklehrerin zu gelangen. Hoffmanns neues Domizil ist an der Wiesenstraße 4. „Dazu habe ich noch eine kleine Dependance mit einem Gruppenraum an der Wiesenstraße 62“, so die Lehrerin. Die Angebote der Schule bleiben dieselben: Eltern-Kind-Kurse (ab eineinhalb Jahren), musikalische Früherziehung (ab drei Jahren), Klavierunterricht, Blockflöte und auch die Erwachsenenbildung, die gut ein Drittel des Geschäfts ausmache. Der Flüsterer wünscht viel Erfolg an neuer Adresse!

Über den 50. Geburtstag des Werberings konnten Sie auf Seite 17 schon eine ganze Menge lesen. Natürlich hat die Gemeinschaft der Gewerbetreibenden noch viel mehr zu bieten. Am ersten Adventswochenende (2./3. Dezember) gibt es den ersten von diesmal nur drei Weihnachtsmärkten. Weil der 4. Advent in diesem Jahr auch Heiligabend ist, verzichten die Händler auf ein Weihnachtsmarktwochenende. „Dafür machen wir es uns an den anderen drei Wochenenden umso schöner“, sagt Werbering-Chef Armin Horst. Am Konzept, das sich in den vergangenen Jahren erfolgreich etabliert habe, werde nichts geändert. Jeweils mehr als 130 Händler werden an den drei Wochenenden in der Altstadt ihre Waren anbieten. Dazu gibt es am 10. Dezember einen verkaufsoffenen Sonntag der Innenstadt-Geschäfte — von 12 bis 17 Uhr. Eine Neuerung gibt es dann doch. Laut Horst wird ein Briefkasten aufgestellt, in den die Kinder ihre Post ans Christkind einwerfen können. Verzichten muss der Nachwuchs aber auf den Schneeberg neben dem Rathaus. Dieser sorgte bekanntlich im vergangenen Jahr für Ärger, weil herumfliegende Schneebälle Erwachsene in ihrem Weihnachtsmarkt-Besuch beeinträchtigt haben sollen. Die Stadt räumte den Berg daraufhin kurzerhand. „Wegen der Probleme aus dem vergangenen Jahr wird es nun gar keinen Schneeberg mehr geben“, so Stadtsprecher Christoph Dellmans. Schade — mehr fällt einem da auch nicht zu ein. Mehr zum Weihnachtsmarkt in Kürze in der WZ.

Zum Schluss noch eine Werbering-Personalie: Aus gesundheitlichen Gründen hat Peter Wolters das Amt des Kassierers niedergelegt. Kommissarisch hat Rainer Hamm, der auch Vorsitzender des Martins-Vereins ist, das Amt übernommen.