Sanierung von St. Marien Kempener Pfarre sucht Propstei-Paten
Kempen · Um die Sanierung der Kirche zu finanzieren, kann man sich als Pate Quadratmeter der Fassade „kaufen“.
Dass die Propsteikirche derzeit eine Baustelle ist, dürfte den Kempenern und auch den Altstadt-Besuchern inzwischen klar sein. Seit Mitte April ist der Turm eines der bekanntesten Kempener Wahrzeichen eingerüstet. Wegen der weißen Schutzfolie sprechen einige sogar schon von „eingepackt“. „Christo hätte das nicht besser hinbekommen“, sagte jüngst ein Passant, während er auf dem Kirchplatz in die Höhe blickte. Verhüllt sind alle Seiten des Turmes und die gesamte Westfassade des Gotteshauses. Da es sich aber nicht um eine gesponserte Kunstaktion, sondern um eine dringend notwendige und kostspielige Sanierung des Denkmals handelt, sammelt die Kirchengemeinde weiterhin Spenden. Nun auf eine ziemlich originelle Art und Weise.
Wie der Kirchbau-Verein mitteilt, kann man ab sofort eine zu sanierende Fassadenfläche als Pate übernehmen. Ein Prozedere, das man zum Beispiel von der Finanzierung neuer Sportplätze kennt, soll nun helfen, die Propsteikirche zu erhalten. Beim Kirchbauverein sind bei der Paten-Aktion Spenden in jeglicher Höhe willkommen. Für 50 Euro „bekommt“ man eine Fassadenfläche von einem Quadratmeter – für 1000 Euro sind es 25 Quadratmeter. Aber keine Angst: Es werden keine Werbebanner an der Kirche angebracht. Bescheinigt werden die finanziellen Gaben per Spendenquittung und Urkunde. „Werden Sie Fassadenpate und helfen Sie mit, dass dieses großartige Kunstwerk auch nachfolgenden Generationen zum Lobe Gottes und zur Erbauung der Menschen erhalten werden kann. Und jedes Mal, wenn Sie später den Turm der Propsteikirche von nah oder fern sehen, können Sie sich daran erfreuen, zu dessen Erhalt tatkräftig beigetragen zu haben“, heißt es im Werbeflyer der Kempener Pfarrgemeinde.
Bei den Sanierungsarbeiten läuft derweil alles nach Plan. Die Spezialfirma Nüthen aus Erfurt hat damit begonnen, die alte Schlämmschicht abzutragen (die WZ berichtete). Danach wird der Untergrund behandelt und im Laufe des Sommers wird dann eine neue Schlämme inklusive der Farbgebung aufgetragen. Spätestens im Oktober sollen die Arbeiten am Turm und an der Westfassade abgeschlossen sein. Weiter geht es dann 2020 im Norden des Gotteshauses. 2021 sind dann Ostchor und Südfassade an der Reihe.
Die Sanierung – sie ist insgesamt mit rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt – wird vom Bistum Aachen mit bis zu 70 Prozent der Kosten bezuschusst. Die Pfarrgemeinde St. Mariae Geburt Kempen muss den Rest selbst finanzieren. Weitere Informationen zu diversen Spendenaktionen gibt es im Internet auf der Seite des Kirchbauvereins: