Rocken gegen die Kälte

Trotz des schlechten Wetters waren viele Leute auf den Partys in der Region unterwegs.

Kempen/ Grefrath/ Nettetal. Bedrohlich tief hingen die dunklen Wolken über dem Vatertag und kalt war es dazu. Doch den Spaß an einer Party wollten sich viele nicht nehmen lassen. Auch wenn Radgruppen eher spärlich zu sehen waren, war es an den verschiedenen Anlaufstellen doch überall voll.

Am Auffelder Bauerncafé in Oedt standen fast mehr Autos als Fahrräder. Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Am frühen Nachmittag war es bereits voll und die Besucher schoben sich auf dem Weg zu Bierstand oder Grill aneinander vorbei. Rund 2.500 Besucher, schätzt Inhaber Jörg Streiter.

Die Band "Kings for a day" versuchte die Sonne mit "Walking on Sunshine" und anderen Partysongs zu locken. Die Kälte weggerockt wurde dann, als Ranzig die Bühne enterte und mit Songs von den Ärzten und Green Day in den vorderen Reihen Lust machten, sich warm zu hüpfen.

Über die Grenzen Grefraths hinaus hat sich das Auffeld als Anlaufpunkt für Vatertags-Ausflügler etabliert. "Ich komme seit sechs Jahren hierhin, weil man Gott und die Welt trifft", erzählt Thomas Knauf (30) aus Anrath.

Mit Stimmungsmusik lockten die Oedter Vitus-Schützen an der Burg Uda zu ihrem Burgfest. Und das mit Erfolg, wie Brudermeister Georg Fasselt berichtete: "Viele Gruppen kamen eher zufällig hier vorbei und hielten an. So waren durchgängig Leute da." Geschätzte 1.000 Besucher waren das im Laufe des Tages.

Bei der Open-Air-Fete vor der Mülhausener Gaststätte Am Bahnhof wurde es am Nachmittag lebhaft. Die Band "Old Iron" (Altes Eisen) spielte und freute sich über viele Zuschauer. "Am Nachmittag wurden hier 300 Fahrräder gezählt", berichtet Heinz Bittscheid von "Old Iron". Und die Besucher hätten bei den Oldies kräftig mitgesungen und getanzt. Der hartgesottene Grefrather Herren-Kegelklub Pudelbande harrte sogar weiter aus, als die ersten Regentropfen fielen.

Auch am späten Abend sah man noch die letzten Feuerwehrmänner am Gerätehaus in Ziegelheide tanzen, wo der Löschzug Schmalbroich zum Tag der offenen Tür geladen hatte. Bei Partymusik waren dort schon am Mittag Jung und Alt zusammengekommen. "Wir haben erst überlegt, ob wir das ausfallen lassen sollen, weil wir ja schon bald unser Jubiläum feiern", sagte Zugführer Norbert Eidner.

"Aber die Bevölkerung fragt immer schon danach." Und so freuten sich nicht nur die Kinder, mal einen Blick in die Feuerwehrwagen werfen zu dürfen. Beim rund 30 Meter hohen Teleskop-Gelenkmast, der an diesem Tag ausgestellt war, schauten besonders die Feuerwehrmänner aus Grefrath interessiert hin. Die Gemeinde will schließlich ein ähnliches Exemplar bestellen.

Viele Familien mit Kindern feierten den Vatertag in der Hattrick Hall in Lobbrich. Denn dort hatten Jürgen Smikalla und sein Team Fete samt Hüpfburg kurzerhand in die Fußballhalle verlegt, wo die Kinder nach Herzenslust kicken konnten. "Rund 500 bis 600 Leute waren da", sagt Smikalla.