Schmerzhafter Sturz auf Betonplatten-Weg
Auf dem Rad- und Fußweg „An der Plüschweberei“ hat sich Gisela Dohr verletzt. Die Gemeinde übernimmt keine Verantwortung.
Grefrath. „Ich hatte Prellungen an beiden Knien und der linken Hand und meine Brille ist kaputt. Aber Hoffnungen auf Schadensersatz habe ich nicht“, sagt Gisela Dohr. Die 65-Jährige war mit ihrem Mann Manfred zu Fuß auf dem Weg entlang der Straße „An der Plüschweberei“ in Richtung der Grefrather Westumgehung (L 39) unterwegs, als sie über eine hervorstehende Bodenplatte stürzte.
Gisela Dohr: „Seit Ewigkeiten sind da Absätze zwischen den Platten. Seit einem Jahr fahren mein Mann und ich schon nicht mehr mit dem Fahrrad darüber, weil wir davon starke Rückenschmerzen bekommen.“ Offiziell beschwert hat sie sich bei der Gemeinde nicht.
Das Ehepaar aus Grefrath war auf dem Weg zum Haus der Tochter, als Gisela Dohr stürzte. Einige Meter weiter waren Arbeiter der Gemeinde beschäftigt: „Die haben uns auch direkt geholfen. Wir selbst hatten kein Handy dabei.“
Die 65-Jährige wurde im Kempener Krankenhaus behandelt. Die Kosten muss sie selbst tragen. „Ich hatte überlegt, einen Anwalt zu nehmen. Aber mein Sohn hat im Internet recherchiert und mir gesagt, dass ich keine Chancen auf eine Rückerstattung hätte“, sagt die Grefratherin.
Michael Räppel, Leiter des Bauamtes, versteht die Aufregung nicht: „Seit 22 Jahren wohne ich in Grefrath und habe den Fahrradweg nie in einem anderen Zustand gesehen. Bisher hat sich auch noch niemand bei uns beschwert.“ Zwar sei bekannt, dass einige Betonplatten schief stehen, aber Warnschilder würden darauf aufmerksam machen. Räppel: „Da muss auch jeder selbst etwas Verantwortung übernehmen. Besonders, wenn man die Umstände kennt.“
Auch der Bauamtsleiter macht Gisela Dohr wenig Hoffnung auf eine Erstattung der Kosten. „Natürlich müsste der Fall erst geprüft werden. Aber da die Begebenheiten bekannt waren, muss man auch selbst schauen, wo man hintritt“, sagt Michael Räppel.
Mittlerweile sind die Blessuren von Gisela Dohr abgeheilt: „Meine Knie mussten täglich mit einer Salbe eingerieben werden. Die musste ich auch selbst bezahlen.“ Hoffnung auf einen neuen Fahrradweg kann sie sich vorerst nicht machen. „Da keine Beschwerden vorliegen, steht der Fahrradweg nicht gerade oben auf der Prioritätenliste. Zurzeit sind keine Neuerungen geplant“, sagt der Leiter des Bauamtes.