Kempen Schnelle Treffen mit Arbeitgebern
Zum zweiten Mal trafen Schüler und Unternehmen beim Berufs-Speed-Dating aufeinander.
Kempen. Der Stand der Polizei ist heiß begehrt. Gleich vier junge Frauen gleichzeitig sitzen dicht zusammengedrängt vor dem Tisch und lauschen den Ausführungen des Beamten über den Polizeidienst. Und einige Schritte entfernt wartet bereits Elisabeth auf ihr Gespräch. Bei der Polizei hat sie ihren ersten Termin. „Ich dachte, das könnte ganz interessant sein“, sagt die 15-Jährige Schülerin des Gymnasiums Thomaeum. „Vielleicht mache ich mal ein Praktikum in der Behörde.“ Genaue Vorstellungen von ihrem späten Berufsleben hat sie aber noch nicht. Deswegen will sie sich nach dem Termin beim Polizeiberater auch noch beim Steuerberater umhören.
Schüler der weiterführenden Schulen und des Berufskollegs konnten sich am vergangenen Freitag über verschiedene Karrieremöglichkeiten informieren. Das Jugendamt der Stadt Kempen und der hiesige Unternehmerkreis (UKK) hatten zum zweiten Mal nach der Premiere im April 2016 ein „Beruf-Speed-Dating“ in der Mensa der Martinschule veranstaltet.
Zwischen 9 und 14 Uhr konnten sich die Jugendlichen bei 25 vertretenen Unternehmen und Institutionen, darunter beispielsweise die Stadtwerke, Bauer Funken, der Pflegeschulungsspezialist Bork und die Hochschule Niederrhein, informieren. „Uns fehlen leider ein paar Handwerksberufe“, bedauerte Martin Alders vom UKK, der die Erklärung gleich nachschob: „Hier sind die Chefs oft selbst voll mit drin im Arbeitsalltag und können sich schlecht einige Stunden rausnehmen.“
Ansonsten zeigten sich die Organisatoren aber sehr zufrieden, vor allem in Hinblick auf die Resonanz aus Schülerkreisen. „Wir hatten rund 400 Voranmeldungen, hinzu kommen die Schüler, die spontan vorbeischauen“, sagt Nicole Drese-Hampe vom Jugendamt. Für die Fortsetzung im kommenden Jahr — diese gilt bereits als sicher — rechnet man mit noch mehr Interessenten. Albers: „Vielleicht sind es dann bereits 600 Schüler — dann bräuchten wir eine andere Location.“
Möglicherweise steht dann Felix’ Berufswunsch schon fest. Der 14-Jährige von der Erich Kästner Realschule unterhielt sich in der Mensa mit Vertretern des Hospitals. „Ich interessiere mich für Medizin“, erklärt er. Vorstellen könnte er sich zunächst eine Ausbildung zum Krankenpfleger als Sprungbrett zum Arztberuf.
Yasmin (16) von der Martinschule findet eine Ausbildung bei der Stadt nicht uninteressant. Ihre Freundin Agata ist mit Blick auf ihre Zukunft noch völlig offen. „Deswegen finde ich so einen Tag sehr hilfreich“, sagt die 15-Jährige.