Schüler lernen Stärken kennen

Realschüler bekommen Tipps für die Zukunft.

Kempen. Torben weiß genau, was er in den nächsten zehn Jahren machen will: „Nach dem Realschulabschluss mache ich eine Ausbildung und möchte danach in den Beruf einsteigen“, sagt der 14-jährige Achtklässler. Zusammen mit seinem gleichaltrigen Schulkameraden Aniello träumt der Junge von der Zukunft.

Damit die hoffentlich rosig aussieht, bietet die Erich Kästner Realschule ihren Schülern eine breite Palette an Maßnahmen zur Berufsvorbereitung an. Jüngstes Projekt war die Kompetenzwerkstatt „Komm auf Tour — entdecke Deine Stärken mit uns“ in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Krefeld und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Das Tagträumen der Achtklässler gehört dazu. Es ist eine der sechs Stationen vom „Erlebnisraum“ zum Erfahren persönlicher Stärken. „Im Workshop sollen sich die Jugendlichen bewusst mit ihrer Zukunft beschäftigen“, sagt Katharina Schütz von der BZgA. Darauf folgt die „Expedition im Betrieb“.

Die Schüler schnuppern ins richtige Berufsleben rein und sprechen dort mit Auszubildenden auf Augenhöhe. Elf Kempener Betriebe stehen zur Auswahl (siehe auch Kasten). Die Ergebnisse werden in der „Zukunftswerkstatt“ gebündelt.

Zeitgleich gibt es Elternveranstaltungen mit Lehrkräften und Mitarbeitern der Firmen. „Das Angebot soll ganzheitlich greifen“, sagt Schütz. Die Schüler sollen erleben und erlernen, was ihnen liegt und was nicht. „Im Idealfall passt das Berufsfeld zu meinen Stärken“, ergänzt Evelyn Schotten von der Agentur für Arbeit.

Zurück in den „Erlebnisraum“: Pascal hat „Spaß am Computer und an Informatik“ und begeistert sich für „alles, was mit Zahlen zu tun hat“. Seine Stärken hat er in Aufkleberform auf einen Zettel geklebt. Auf die Selbst- folgt die Fremdeinschätzung seiner Freunde — und die kennen ihn gut. Fast alle Punkte sind deckungsgleich.

Realschulleiter Uwe Hötter ist „dankbar für die Möglichkeit“, die sich den 169 Achtklässlern derzeit bietet. Sie informierten sich bereits im Bildungszentrum und nahmen am Sozialen Tag teil. Nach der Kompetenzwerkstatt erwartet sie in Klasse Neun ein Betriebspraktikum und bei gutem Abschluss die Möglichkeit, aufs Gymnasium zu wechseln.

Der aktuelle zehnte Jahrgang zählt 171 Schüler. „36 davon beginnen im Herbst eine Ausbildung, 105 wechseln ans Berufskolleg und zwölf wollen das Abitur machen“, sagt Hötter. „Damit jüngere Schüler ebenfalls genau wissen, was sie wollen, ist eine konkrete Berufsvorbereitung unumgänglich.“