Schützen: Eine Ritterin für die europäische Idee
Gerrie Lienen ist nun im Orden des Heiligen Sebastian.
Breyell. Die Überraschung war perfekt: Gerrie Lienen von der St. Maria Himmelfahrt-Bruderschaft Natt wurde zum Ritter geschlagen und in den Orden des Heiligen Sebastian in Europa aufgenommen. Die Prozedur führte Seine Kaiserliche Hoheit, Erzherzog Dr. Otto von Habsburg, Schirmherr der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS), in der Kathedrale von Krakau vor 1000 Schützen aus ganz Europa durch.
Gerrie Lienen ist die Gattin des Europakönigs von 1998, Willi Lienen. Der schoss vor zehn Jahren in Krakau unter 116 Königen aus neun Nationen den Vogel ab und wurde der erste deutsche Europakönig. Seitdem habe seine Frau Hervorragendes geleistet und die Europa-Idee wesentlich gefestigt, so Habsburg. Sie sei über lange Zeit eine beispielhafte Repräsentantin des Europäischen Schützenwesens und der europäischen Schützenidee gewesen, habe das Zusammenwachsen der Schützengesellschaft gefördert. Die gebürtige Niederländerin habe Europa vorgelebt. Sie habe sich zudem vorbildlich für die Rolle der Frau innerhalb der europäischen Schützen eingesetzt.
Für Gerrie Lienen blieb diesmal sogar Zeit, die Stadt kennenzulernen: "1998 hatten wir keine Gelegenheit dazu. Weil Willi Europakönig geworden war, gab’s viel Stress und kaum noch Freizeit." Jetzt habe sie die Gelegenheit genutzt, erzählt die Mutter von drei Kindern und mehrfache Großmutter.
Ihr Mann Willi ist inzwischen zehn Jahre im EGS-Vorstand. "Wenn er zu Sitzungen und Treffen muss, begleite ich ihn. So bin ich schon in fast allen 20 Mitgliedsländern gewesen. Am 25. August werden wir zum Europäischen Schützentreffen nach Schweden fahren und im Herbst mit nach Rom." Dann steht auch eine Privataudienz bei Papst Benedikt auf dem Programm.