Schulstreit: „LvD hält sich nicht an Spielregeln“

Dezernent Volker Rübo weist Vorwürfe zurück. Das LvD hatte sich gegenüber dem zweiten Gymnasium Thomaeum zurückgestuft gefühlt.

Kempen. "Das Schulverwaltungsamt spielt nicht falsch", gibt Schul-Dezernent Volker Rübo dem Lehrerrat des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (LvD) den Ball zurück. Das LvD hatte sich gegenüber dem zweiten Gymnasium Thomaeum zurückgestuft gefühlt, weil am Thomaeum im Sommer vier, am LvD nur drei Eingangsklassen gebildet werden (die WZ berichtete).

"Die LvD-Schulleitung kann offensichtlich nicht akzeptieren, dass sich am Thomaeum mehr vorrangig zu berücksichtigende Schüler angemeldet haben und daher die 7. Eingangsklasse am Thomaeum einzurichten war", sagt Rübo. Bedauerlich, dass Schärfe auch vom Lehrerrat hereingetragen werde.

Weil Rübo glaubt, dass dort nicht alle Fakten bekannt sind, holt er in die Vergangenheit aus. Seit 14 Jahren habe der Stadtrat einen Allgemeinen Rahmen für die Aufnahme beschlossen, um die Zahl der auswärtigen Schüler zu begrenzen. Grenzen müssten aber gesetzt werden wegen "erheblicher Raum-Engpässe" - Stichwort Pavillons aus den 70er-Jahren, die es abzubauen gelte. Ferner: Die Stadt hat kein Geld, einen Ersatzbau für die Pavillons zu schaffen. Ergo: Mehr als 20 Prozent auswärtige Schüler aus Grefrath, Wachtendonk, Aldekerk und Stenden seien nicht verkraftbar.

"Von diesen Grundsätzen, die seit vielen Jahren gelten, möchte das LvD abweichen und fordert eine 4. Klasse", sagt Rübo. Bereits im Schulausschuss hatte der Schul-Dezernent LvD-Leiter Rainer Helfenbein vorgeworfen, dass dieser sich nicht an die Spielregeln halte und die Zusammenarbeit der beiden Gymnasien gefährde: "Die Schüler haben darunter zu leiden."

Der Vorschlag, acht kleine Klassen mit 218 Schülern zu bilden, höre sich wunderbar an. "Herr Helfenbein weiß aber ganz genau, dass dies weder rechtlich noch tatsächlich umsetzbar ist." Solange die Klassen nicht gefüllt seien, könnten sich Auswärtige im Rahmen eines Widerspruchverfahrens einen Platz verschaffen. Auch die Schulaufsicht würde bei der Bildung kleiner Klassen ihr Veto einlegen.