Hospital-Gelände Schwesternwohnheim als Flüchtlingsunterkunft?

Die Stadt denkt über das leerstehende Gebäude auf dem Hospital-Gelände nach.

Foto: Kurt Lübke

Kempen. In der Diskussion um Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge kommt ein weiteres Gebäude ins Spiel: das ehemalige Personalwohnheim des Hospitals zum Heiligen Geist. So werfen die Grünen die Frage auf, ob das leerstehende Gebäude als „temporäre Flüchtlingsunterkunft“ genutzt werden kann. Die Immobilie scheint in einem „recht guten Zustand“ zu sein und sie sei allemal besser als die Unterbringung von Flüchtlingen in einer Turnhalle, heißt es in einer Mitteilung der Fraktion.

Wie die WZ am Freitag aus Kreisen der Kempener Politik erfuhr, ist die Stadt Kempen derzeit in der Tat auf der Suche nach einer vorübergehenden Lösung. Vorübergehend deshalb, weil eine Industrie-Immobilie, die die Stadt von der Volksbank Krefeld gekauft hat, noch nicht bezugsfertig ist. An der Peter-Jakob-Busch-Straße 2 plant die Stadt, 120 Plätze für Flüchtlinge einzurichten. Zudem sollen dort Lagermöglichkeiten für Sachspenden geschaffen werden (die WZ berichtete). Die Sanierung des Gebäudes läuft, wird aber nach Informationen der WZ noch einige Wochen dauern.

Unterdessen steigt die Anzahl der Flüchtlinge, die die Stadt aufnehmen muss, weiter. Da bildet Kempen unter den deutschen Kommunen keine Ausnahme. Daher hat es bereits Gespräche zwischen der Stadt Kempen und dem Hospital-Betreiber Artemed gegeben. Sowohl die Verwaltung als auch das bayerische Unternehmen wollen sich in der kommenden Woche zum Thema äußern.

Das frühere Schwesternwohnheim, in dem zuletzt noch die Verwaltung des Krankenhauses untergebracht war, kann bei allen Überlegungen aber nur eine vorübergehende Lösung sein. Artemed plant den Abriss des Hauses. An dessen Stelle soll ein neuer Komplex gebaut werden. Wie bereits berichtet, sollen dort niedergelassene Ärzte und eine psychiatrische Tagesklinik des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) einziehen. Wann Artemed das Projekt umsetzen möchte, ist weiterhin unklar.