Kempen Seit 30 Jahren im Einsatz für Kinder

Die Ortsgruppe des Kinderschutzbundes feiert Jubiläum. In drei Jahrzehnten hat sich der Verband zu einer tragenden Säule entwickelt.

Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Kinder- und Jugendtelefon, Babysitterkurs sowie -vermittlung, Geschwisterführerschein, der Second-Hand-Laden „Das Lädchen“, der Arbeitskreis gegen sexuellen Missbrauch von Kindern, das Naturerlebnis-Projekt, Vorträge zu diversen kinder- und jugendrelevanten Themen — das sind nur einige der Dinge, hinter denen der Kinderschutzbund (KSB) Kempen steht. Seit nunmehr 30 Jahren ist der Bund aus der Thomasstadt nicht mehr wegzudenken.

Foto: Friedhelm Reimann

„Wenn ich zurückblicke, dann bin ich schon stolz auf das, was wir alle gemeinsam in den vielen Jahren geleistet haben“, sagt Hiltrud Rohe. Sie stellte vor mehr als 30 Jahren die Weichen für den Ortsverband Kempen. „Ich hatte seinerzeit einen Fernsehbeitrag über den Tierschutz und im Anschluss über den Kinderschutz gesehen. Dabei wurde mir klar, dass es mehr Tier- als Kinderschützer gab. Das löste in mir den Wunsch aus, mich einzubringen und ich schloss mich dem KSB Krefeld an“, so Rohe.

Anderthalb Jahre arbeitete die Kempenerin in Krefeld mit, wobei sie sich auch um Fälle aus ihrer Heimatstadt kümmerte. In Kempen schlossen sich die ersten engagierten Bürger zusammen, aber einen eigenen Vorstand gab es noch nicht. Die Ehrenamtler wurden vom Verband in der Nachbarstadt mitbetreut.

Das änderte sich im September 1986. Der Ortsverband Kempen wurde gegründet. 24 Mitglieder waren bei der Gründerversammlung. Heute zählt der Verein 93 Mitglieder, wobei „wir aber immer auf der Suche nach weiteren aktiven wie passiven Mitgliedern sind“, sagt Marion Pluschke vom Vorstand.

Rohe und auch Renate Backes, die ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern zählt, erinnern sich noch an so manche Geschichte aus den ersten Jahren. Ob es die erste Geschäftsstelle an der Thomasstraße 1 war, die erst einmal „entmüllt“ werden musste und im Winter kaum zu heizen war. Oder an den ersten Karnevalsumzug, den man als eine Gruppe von Clowns mitmachte, um sich bekannter zu machen.

Dutzende von Projekten, immer „genau bedarfsorientiert konzipiert“, gab es in der Geschichte des Vereins. „Es steckt viel Arbeit dahinter, wobei es allein ehrenamtlich gar nicht mehr geht“, sagt Vorstandsmitglied Karin Rupprecht. So gibt es seit fünf Jahren mit Margret Terhoeven eine hauptamtliche Geschäftsstellenleiterin.

Das Jubiläum feiert die Ortsgruppe mit einem besonders großen Spiel- und Bewegungsfest am 18.September zusammen mit Vereinen, Schulen und anderen Organisationen rund um die Burg. Vorab gibt es noch den Kindertrödelmarkt am 9. Juli, der von 8 bis 14 Uhr auf dem Buttermarkt stattfindet.

Und nicht zu vergessen die vielen Angebote für Kinder, die es ohnehin gibt. Wobei auch ein neues Angebot dabei ist. Es handelt sich um das Mobilitätstraining, das in Schulen angeboten wird und Kinder für Alltagssituationen betreffend Menschen mit Handicap sensibilisiert.