Sekundarschule wird bald schon fünf

In diesem Jahr verlassen die letzten „Verbundschüler“ die Einrichtung in Grefrath. Derzeit ist unter anderem ein Neubau geplant.

Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Mit 85 Jungen und Mädchen ging es vor fünf Jahren los. Im September 2013 ging die Sekundarschule „Schule an der Dorenburg“ an den Start. Nun verlassen in diesem Jahr die letzten „Verbundschüler“ die Einrichtung am Burgweg, die sich dann auch komplett zur Ganztagsschule entwickelt hat. Mittlerweile haben die Fünftklässler von damals schon fast den Schulabschluss im nächsten Jahr im Blick. Mit den richtigen Noten stehen ihnen alle Wege — auch zum Abitur — offen.

Die Eltern, die sich für die Sekundarschule interessieren, wissen heute schon, was sich hinter dieser Schulform verbirgt. Sie ist wie eine Gesamtschule, nur ohne eigene Oberstufe. Die Schüler können aber danach auf andere Gymnasien oder Gesamtschulen wechseln, um dort ihr Abitur abzulegen.

Helmi Röhrig, Leiterin

Die Schule wurde schon zu ihrem Start von den Verantwortlichen gefeiert. Denn nachdem es für die damalige Hauptschule immer weniger Anmeldungen gab, musste eine Lösung her, um die Schule zu erhalten. Mit Beginn des Schuljahres 2011/2012 wurde die Hauptschule zunächst Verbundschule. Im September 2013 ging die „Schule an der Dorenburg, Sekundarschule Grefrath“ an den Start.

Damals wie heute freut sich Bürgermeister Manfred Lommetz, dass die Gemeinde damit Schülern auch neben dem Gymnasium Liebfrauenschule eine Möglichkeit bieten kann. „Das ist für uns extrem wichtig. Und die Schule wird ja auch gut angenommen“, so Lommetz.

Zurzeit werden dort 515 Schüler, darunter 55 Förderschüler, von 52 Lehrern, davon sechs Sonderpädagogen, unterrichtet. Im Sommer werden 63 neue Fünftklässler in drei Klassen aufgenommen.

Neben den Grefrather Kindern kommen auch aus Nachbarkommunen wie Nettetal, Kempen oder Viersen Schüler. Das braucht die Schule auch. Der jüngste Schulentwicklungsplan hatte gezeigt, dass die Schule ohne die „Einpendler“ aus den Nachbarkommunen — das seien fast 60 Prozent — nicht existieren könne.

„In der Gemeinde und im Kreis ist die Akzeptanz groß“, sagt die Schulleiterin. Die „kleine Schule mit familiärer Lernatmosphäre“ werde geschätzt. Ganz viele nette Schüler habe sie, sagt die Schulleiterin Helmi Röhrig. Und auch die Zusammenarbeit mit den Eltern sei gut. Achtung und Respekt füreinander seien sehr wichtig. „Wir haben eine gute Mischung von Jung und Alt im Lehrerkollegium, so dass wir uns gegenseitig im Team in der Arbeit stärken“, sagt die Schulleiterin.

Auch bei den Wahlpflichtfächern ist die Schule breit aufgestellt, biete viel in den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik), aber auch vielfältige Möglichkeiten Sprachen zu erlernen.

Für die Inklusion von behinderten Kindern tue die Schule viel, so Röhrig. Es besuchen 30 Schüler mit einer benötigten Förderung in der sozialen und emotionalen Entwicklung die Schule, 15 haben Förderbedarf beim Lernen, fünf in der gesitigen Entwicklung, vier bei der körperlichen und motorischen Entwicklung und einer in der Sprache.

Bei dem Schwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung hatte die Schule schon jahrzehntelange Erfahrung, bei den körperbehinderten dagegen noch nicht. „Die Kinder sind ganz unterschiedlich“, so Röhrig. Es sei keines dabei, das man nicht handeln könne. Aber jeder Tag sei eine Herausforderung.

Gerade mit Blick auf Kinder mit körperlichen Einschränkungen wäre es auch gut, wenn in einem neuen Anbau Fachräume ebenerdig erreichbar wären, so Röhrig. Ein Neubau ist für Schule ist geplant, denn sieben neue Räume werden gebraucht. Die Politik berät zurzeit aber noch über den Neubau. Schon länger steht ein neuer Physikraum auf der Agenda, der nun auch endlich umgesetzt werden soll.

In nächster Zeit stehen noch weitere Veränderungen an. Schulleiterin Helmi Röhrig wird im Juli in den Ruhestand gehen. Auch die Stelle des stellvertretenden Schulleiters ist jetzt neu besetzt worden (siehe Info-Kasten). Bis dato übernahm diese Aufgaben Lehrer Tobias Schmitz.

Röhrig wünscht sich für die Schule, dass es auch diese auch weiterhin so gut bestehen bleibt. Und sie schaut gespannt darauf, wie sich die ersten Sekundarschüler entwickeln.