Kempen Sportplätze: Politik will nichts übers Knie brechen
Zur Planung der Zukunft in St. Hubert und Tönisberg wird zunächst eine Arbeitsgruppe gebildet.
Kempen. Bei einer Entscheidung über die Zukunft der Fußballplätze in St. Hubert und Tönisberg wollen die Politiker nichts überstürzen. Um sich Gedanken darüber zu machen, wird nun ein Arbeitsgruppe gebildet. In dieser sollen jeweils ein Vertreter der Fraktionen, der betroffnen Vereine und des Stadtsportverbandes (SSV) sitzen. So lautete der einzige Beschluss zum Thema in der Sportausschusssitzung am Montagabend.
Die Stadt hatte angekündigt, dass der St. Huberter Aschenplatz, An Eulen, extrem sanierungsbedürftig ist (Kosten: 320 000 Euro) und offenbar keine Zukunft mehr hat. Gleichzeitig gebe es aber in St. Hubert kein geeignetes Grundstück, um einen neuen (Kunstrasen)platz zu bauen. Die Idee, neben dem Rasenplatz an der Stendener Straße einen weiteren Platz zu bauen, kann laut Stadt nicht umgesetzt werden. Wegen des angrenzenden Wohngebietes gebe es Probleme mit dem Lärmschutz (die WZ berichtete).
Diese Formulierung in der Ausschussvorlage brachte Günter Solecki (Die Linke) auf den Plan: „Herr Klee, das ist keine Idee. Es gab dazu bereits konkrete Pläne“, sagte Solecki in Richtung des Sportdezernenten. Diese Pläne hätten weit vor der Amtszeit von Michael Klee existiert: Und zwar bereits 1989, als die Anlange an der Stendener Straße gebaut wurde.
Solecki gab der Verwaltung noch einen Hinweis: „Meines Wissens hat die Familie Bauten das Grundstück des Sportplatzes, An Eulen, in den 20er Jahren der Gemeinde St. Hubert geschenkt. Und zwar ausschließlich mit dem Zweck, dort einen Sportplatz zu bauen.“ Dies müsse man bei allen weiteren Überlegungen bedenken.
Die CDU formulierte zum Thema einen Vier-Punkte-Plan. „Wir müssen ein paar Schritte abarbeiten. Eine Musterlösung wird es heute nicht geben“, sagte Michael Smeets. Zunächst müsse der Bedarf der Fußballvereine „transparent dargestellt werden“. Dieser Bedarf müsse dann mit der Ist-Situation auf den Sportplätzen abgeglichen werden. Als dritten Schritt schlägt die CDU vor, die Qualität der einzelnen Sportanlagen genau darzustellen. Letzter Schritt sei eine Machbarkeitsstudie: „Was ist wo möglich?“, so Smeets.
Zweiter Aspekt des Themas ist der ebenfalls sanierunsgbedürftige Aschenplatz in Tönisberg. Sollte der Platz samt Leichtathletikbahn saniert werden, würden nach ersten Schätzungen rund 130 000 Euro fällig. Der VfL Tönisberg hat bereits signalisiert, einen Eigenanteil zu leisten, sollte das Geld nicht für eine Sanierung der Asche, sondern für den Neubau eines Kunstrasens verwendet werden.
Ähnlich wie die CDU stellte auch die FDP die Frage nach dem Bedarf der Vereine. „Es ist ja jetzt schon so, dass der TuS St. Hubert und der VfL Tönisberg im Jugendbereich Spielgemeinschaften bilden“, sagte Cedric Franzes für die Liberalen. „Vielleicht stehen ja langfristig auch Fusionen an“, so Franzes, der selbst in Tönisberg Fußball spielt. Sein Vorschlag: Es solle geprüft werden, ob für den Neubau eines Platzes ein Grundstück zwischen St. Hubert und Tönisberg infrage kommt.
In der Sitzung machte Dezernent Klee noch einmal deutlich, dass es bei allen Überlegungen letztlich wohl nur einen neuen Platz geben wird: „Der Erhalt von jeweils zwei Plätzen in St. Hubert und Tönisberg ist nicht zu schultern.“