CDU in St. Hubert Die vielen St. Huberter Baustellen
St. Hubert · Hubertus-Schule, Sanierung der Bahnstraße, Zustand der Kitas – im Kendeldorf drückt offenbar an einigen Stellen der Schuh. Bei einem Rundgang mit der CDU machten Bürger auf die Probleme aufmerksam.
Es waren etwa 50 Teilnehmer, die sich an einem von der CDU veranstalteten Ortsrundgang durch St. Hubert am Donnerstagabend beteiligt haben. „Wir haben einige Anregungen bekommen, es war eine interessante Tour“, so fasste es nach dem etwa eineinhalbstündigen Spaziergang der kurz zuvor in der Gaststätte „Poststuben“ einstimmig wiedergewählte Vorsitzende des CDU-Ortsausschusses, Gero Scheiermann (28), zusammen.
Einige Stationen wurden angelaufen. Dabei gab es einige kritische Kommentare. So gleich zu Beginn, als die Gruppe an der Baustelle Bahnstraße stand. „Ist mit dem neuen Kanal alles in Ordnung?“ Das wollte Werner Pfetzer wissen. Kempens CDU-Fraktionsvorsitzender Wilfried Bogedain, der die Moderation übernahm, musste eingestehen, dass die anfangs mit dem Kanalbau beauftragte Firma vor allem bei der Installation der neuen Hausanschlüsse etwas überfordert gewesen sei. Dann habe eine andere Firma übernommen. Es hat bei dem Umbau bisher leichte Verzögerungen und auch Kostensteigerungen gegeben.
„Wenn ich durch so manche Wohngebiete gehe, finde ich viel einheimischen Asphalt, weniger einheimische Pflanzen, ich hoffe, dass das im neuen geplanten Wohngebiet am Zanger anders wird“, sagte etwas ironisch Nabu-Vertreter Georg Lüdecke. Bodegain konnte die Kritik nachvollziehen und meinte: „Wir werden schon dafür sorgen, dass dort nicht alles zugepflastert wird.“
Weiterhin Sorgen um die
Zufahrt zum neuen Wohngebiet
Die Teilnehmer, darunter neben vielen Bürgern und Vertreter des Heimatvereins St. Hubert weitere Ratsmitglieder, wie Hans-Peter van der Bloemen, Christian Drabben und Michael Smeets, waren gerade am neu geplanten Wohngebiert „Auf dem Zanger/An der Mühle“ angekommen. Bogedain fasste zusammen, dass dort 76 Grundstücke größtenteils mit Einzel- und Doppelhäusern entstehen würden, 35 davon seien im städtischen Besitz.
„Sind dort auch Bungalows zugelassen?“, wollte eine Dame wissen. „Nein“, bekam sie zur Antwort. Bogedain: „Dort sollen auch keine Luxus-Villen entstehen.“ Anwohner, wie Gottfried Heyme, äußerten ihre Befürchtung, dass der Verkehr zum neuen Wohngebiet über Anwohnerstraßen geführt werde. Dies dürfe keinesfalls passieren. Moniert wurden ferner die relativ hohen Erschließungskosten.
„Ich möchte eigentlich nur wissen, was sich in St. Hubert in den nächsten Jahren verändern wird“, hatte beim Start der 31-jährige Andreas Uellekes gesagt. Und der 65-jähirge Joachim Lasch kommentierte: „Ich wohne hier seit 1993. Im Prinzip geht es uns ganz gut, ich bin vor allem gekommen, weil ich wissen möchte, was mit dem schon lange angedachten Begegnungszentrum in der früheren Johannes-Hubertus-Schule passiert.“
Zum Begegnungszentrum, dessen Verwirklichung trotz der zugesagten Fördermittel aus Düsseldorf mehr als fraglich ist, wussten die CDU-Vertreter nicht viel Neues. „Sollte es nicht kommen, müssen wir uns bald konkrete Gedanken über eine andere Nutzung machen“, meinte Gero Scheiermann. Einige Teilnehmer konnten nur den Kopf schütteln, dass es dort mit der Planung nicht weiter gehe und dass man wahrscheinlich die Fördermittel dafür nicht in Anspruch nehmen wolle. Sollten bis Ende 2018 keine konkreten Ergebnisse auf dem Tisch liegen, müsste die Stadt Kempen auf eine Fördersumme von rund 400 000 Euro verzichten.
Betreuungssituation in Kitas bleibt weiterhin angespannt
Einen Halt gab es auch am sanierungsbedürftigen Kindergarten „Bärenstark“ an der Bendenstraße. Eine Mutter wollte wissen, ob ihr kleines Kind auch wirklich bald einen Kindergartenplatz bekommt. Zur generellen Kindergarten-Situation in St. Hubert wies Wilfried Bogedain darauf hin, dass der Kempener Jugendhilfeausschuss am 18. September über einen CDU-Antrag entscheiden werde, in unmittelbarer Nähe des alten Kindergartens „Bärenstark“ auf städtischem Grundstück eine neue „sechsgruppige“ Einrichtung zu errichten. Die alte Einrichtung soll dann bei Fertigstellung des Neubaus aufgegeben werden. Ob dies gerade für die Betreuung der unter Dreijährigen reicht, sei mehr als fraglich, zumal der Bedarf gerade in den Folgejahren sicherlich hoch sein werde. Daher müsse man über weitere Standorte in St. Hubert aber auch in Kempen nachdenken.
Bogedain machte noch einen anderen Vorschlag, wie sich vielleicht mehr Wohnraum insbesondere für Familien schaffen ließe. Die Teilnehmer gingen gerade auf der Antoniusstraße an vier Häuserblocks vorbei, die teilweise früher als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurden und jetzt bis auf zwei Häuser leer stehen, wo aber noch neben dem Kindergarten „Tabaluga“ Dienststellen des Jugendamtes untergebracht sind. Bogedain: „Wenn das Jugendamt bald zentral an einem der neuen Verwaltungsstandorte in Kempen untergebracht ist, könnte man darüber nachdenken, den Kindergarten „Tabaluga“ in einem Zwischentrakt der Johannes-Hubertus-Schule unterzubringen, die vier Häuser dann komplett abzureißen und dafür dann neuen Wohnraum zu schaffen. Auch weitere Lückenschließungen im St. Huberter Innenbereich bezeichnete Bogedain als sinnvoll.