Kendel-Geflüster Daniel Altmaiers Weg von der Stendener Straße nach Roland Garros

St. Hubert · Ein 22-jähriger St. Huberter hat in den vergangenen Tagen in Paris die Tenniswelt überrascht.

„Yeesss!“ Daniel Altmaier ballt nach einem erfolgreichen Ballwechsel gegen den Spanier Pablo Carreno Busta die Faust. Am Ende war sein Gegner aber eine Nummer zu groß.

Foto: dpa/Alessandra Tarantino

Ein ganz großes Dankeschön des Flüsterers geht gleich zu Beginn an Daniel Altmaier. Denn der 22-jährige Tennisprofi mit St. Huberter Wurzeln macht es möglich, dass der Kendel-Flüsterer auf seine alten Tage tatsächlich in dieser beliebten Rubrik über eines der wichtigsten Tennisturniere der Welt berichten darf: über die French Open. Altmaier, der als Kind beim TuS die ersten Filzkugeln übers Netz geschlagen hatte, hat die Tenniswelt – vor allem in Kempen und St. Hubert – in den vergangenen Tagen in Atem gehalten. Sensationell schaffte er es ins Hauptfeld des Grand-Slam-Turniers. Und dann gelang ihm gegen die erfahrenen Profis Feliciano Lopez, Jan Lennard Struff und Matteo Berrettini ein Coup nach dem nächsten. Am ganz ganz späten Montagabend war der Traum in Paris dann doch zu Ende. Altmaier schied gegen den erfahrenen Weltklassespieler Pablo Carreno Busta mit 2:6, 5:7 und 2:6 aus.

5:2-Führung im zweiten Satz

Was sich nach einem glatten Dreisatzsieg für den 18. der Weltrangliste gegen die Nummer 186 der Welt anhört, war in Realität aber wesentlich knapper. Daniel Altmaier zwang den Spanier in vielen Aufschlagspielen über mehrere Einstand-Spielstände. Im zweiten Satz sah es sogar danach nach aus, als könne der junge Kempener ausgleichen. 5:2 führte er bereits und die Eurosport-Kommentatoren Matthias Stach und Boris Becker sprachen über Altmaiers Schläge von „Top-20-Tennis“. Die Augen des 22-Jährigen funkelten im Flutlicht des Pariser Hauptplatzes „Court Philippe-Chatrier“, aber dann überdrehte Altmaier ein wenig. Sein erfahrener Gegner aus Spanien, der jüngst bei den US Open im Halbfinale gegen Deutschlands Vorzeigespieler Alexander Zverev knapp verloren hatte, drehte den Spieß um. Mit viel Routine brachte Carreno Busta den zweiten Satz mit 7:5 ins Ziel.

Großes Lob von Boris Becker

„Bleib auf dem Boden, halt dein Team um dich, bleib bei deinem Trainer und mach genau so weiter, das war gut.“ Diese Worte wählte Tennislegende und TV-Experte Boris Becker nach dem Match im Interview mit Daniel Altmaier. Für die vergangenen Wochen in Paris zollte der Altmeister dem St. Huberter „den größten Respekt“. Auch wenn es nicht fürs Viertelfinale gereicht hat (Gegner wäre die Nummer 1 Novak Djokovic gewesen), werde der 22-jährige St. Huberter seinen Weg weitergehen, so der frühere 18-jährige Leimener.

Beim TuS fing alles an

Im Kempener Stadtgebiet und im umliegenden Tenniskreis werden am Montagabend einige Fernseher „on“ gewesen sein. Denn Daniel Altmaier hat die Tennisregion gesehen und ist weiterhin hier verwurzelt. Begonnen hat alles beim Kindertraining des TuS St. Hubert an der Stendener Straße. Aber schon früh war allen klar, dass der Junge andere Gegner braucht. Unter anderem die lokale Tennislegende Udo Ingenpaß (Tengo-Sport) aus Grefrath sorgte für die Förderung des Talents. Ingenpaß war früher Hallenbetreiber in St. Hubert und erkannte das Können des jungen Daniel. Es folgten Vereinsstationen in Krefeld, Mönchengladbach und Kamp-Lintfort – später auch ein Abstecher nach Berlin. In Kamp-Lintfort hat Altmaier weiterhin seine „Trainings-Base“, wie es Eurosport-Kommentator Matthias Stach ausdrückte. Deshalb schafft es Altmaier auch dann und wann ins Haus seiner Eltern, die russische und ukrainische Wurzeln haben, an den Niederrhein. Aber jetzt sollte er zunächst mal die Tennis-Welt genießen. Der Erfolg von Roland Garros wird ihn in der Weltrangliste weiter nach vorne spülen. Damit verbunden sind Teilnahmen an größeren Turnieren. So wurde ihm bereits eine Startzusage für das ATP-Turnier in Köln vom 10. bis 18. Oktober gegeben. Vielleicht schafft Daniel Altmaier es nächste Woche ja mal kurz vom Rhein an den Kendel...

Die „Kempener Werbejungs“

Und wie das so ist im Kendel-Geflüster, wechseln wir das Thema. In St. Hubert machen jetzt zwei junge Unternehmer gemeinsame Sache. Zum einen Sebastian Theis, der 2018 die St. Huberter Firma Jenkes Werbung von Gründer Thomas Jenkes übernommen hatte. Und zum anderen Patrick Diering, der in der Branche 2017 das Unternehmen fachMedial.de an den Start gebracht hat. Die beiden Werbe-Experten sind jetzt offiziell die „Kempener Werbejungs“ im gleichnamigen neuen Unternehmen. Zum Angebot der Herren Theis und Diering gehören Folierungen und Beschriftungen von Fahrzeugen, Schaufenstern und Schildern, aber auch Webdesign und -entwicklung.

Kein Karneval in Voesch

Zum Schluss gibt es heute eine weitere coronabedingte Absage. Die Voescher Antonius-Bruderschaft teilt mit, dass aus den Karnevalssitzungen im Bürgerhaus 2021 nichts werden wird. „Wir haben uns die Entscheidung zur Absage nicht leicht gemacht. Aber die Verantwortung für die Gesundheit unserer Jecken-Gemeinde ist einfach so groß“, heißt es vonseiten der Schützen. Ein jecker Spaß mit Tanzen und Schunkeln sei es nicht Wert, dass irgendjemand seine Gesundheit gefährdet. Deshalb setzen die Organisatoren aus den Reihen der Voescher Bruderschaft alles auf 2022. Verbunden mit der Hoffnung, „dass wir alle dann diese Corona-Zeit überstanden haben“. Dem kann sich der Kendel-Flüsterer nur anschließen: Bleiben Sie alle gesund! Alles Gute und viel Glück fürs Kendeldorf!