Kendel-Geflüster Der St. Huberter St. Martin will die Kinder besuchen

St. Hubert · Trotz Corona sollen die Kinder in St. Hubert ein besonderes Martinsfest erleben können.

In St. Hubert schlüpft jedes Jahr eine andere Person in die Rolle des Heiligen Martin. 2017 war es Hans-Peter van der Bloemen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Einen Martinszug wie üblich wird es in diesem Jahr auch in St. Hubert nicht geben. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ist das auch dem St. Huberter Martinskomitee völlig klar – ähnlich wie im benachbarten Kempen. Aber St. Hubert völlig ohne St. Martin? Das wird Corona nicht schaffen! „Wir haben ein Konzept auf die Beine stellt, damit die St. Huberter Kinder St. Martin auch ohne Zug live erleben können“, so Komitee-Vorsitzender Johannes Dicks. Angedacht ist, dass St. Martin und seine Herolde die Grundschule und Kindergärten besuchen wird. „Mit den Einrichtungen ist abgesprochen, dass die Kinder in den Klassenverbänden und Gruppen teilnehmen, in denen sie ansonsten auch zusammen sind.“ Näheres zum Konzept soll in Kürze noch folgen, Fest steht, dass jedes Kind eine Tüte bekommt. Dafür werden nun wieder die Sammler von Haus zu Haus gehen – natürlich auch unter Einhaltung der Corona-Schutzverordnung, wie Johannes Dicks betont.

Kein Weihnachtsmarkt in 2020

Während man in Kempen noch an einer Weihnachtsmarkt-Alternative arbeitet, gibt es in St. Hubert nun offiziell eine Absage. Der Werbe- und Bürgerring hat den für das dritte Adventswochenende (12./13. Dezember) geplanten Termin gestrichen. Doch wegen der Corona-Schutzbestimmungen ließe sich der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr auf dem Kirchplatz nicht organisieren, so der Vorstand. Die behördlichen Auflagen könnten von der kleinen Mannschaft des St. Huberter Werberings nicht erfüllt werden.

Platz da für radelnde Kinder

„Platz da für die nächste Generation!“ Unter diesem Motto radelten am vergangenen Wochenende viele Kinder mit ihren Eltern durch mehrere Städte in Deutschland. Die „Kidical Mass“-Demonstration sollte darauf hinweisen, dass die Städte und Gemeinden mehr für einen zukunftsweisenden Radverkehr unternehmen müssten. In St. Hubert und Kempen gab es ebenfalls Aktionen zu dem Thema. Am Samstag in St. Hubert seien etwa 20 Teilnehmer dabei gewesen, am Sonntag in Kempen dann 35, so die Veranstalter auf Nachfrage. „In St. Hubert fuhren die Teilnehmer mit lautem Klingeln mehrfach durch den Ort und zweimal über den Markt, bevor sie sich im Kendelpark zum gemeinsamen Picknick versammelten. In Kempen ging es auf dem Ring entgegen der sonstigen Fahrtrichtung, so wie im Radkonzept vorgesehen“, teilen die Bürgerinitiativen mit.

Kempen oder Alt-Kempen?

Zu den Aktiven in Sachen „Kidical Mass“ gehört auch der St. Huberter Naturschützer Georg Lüdecke. Neben dem Engagement dort hat er aber noch Zeit für andere – weitaus unwichtigere – Dinge. Diese wertende Aussage erlaubt sich der Flüsterer mit Blick darauf, dass sich der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag mit einem Bürger-Antrag aus dem Hause Lüdecke befassen muss. Der St. Huberter fordert eine Änderung der Hauptsatzung der Stadt: „Die Bezeichnung ,Kempen’ ist ausschließlich vorbehalten für die Gesamtgemeinde. Wenn im Text die Rede ist vom Stadtteil Alt-Kempen, so ist die Bezeichnung ,Alt-Kempen’ zu benutzen.“ Schließlich sei Kempen im Rahmen der kommunalen Neugliederung vor 50 Jahren als Zusammenschluss aus St. Hubert, Schmalbroich, Tönisberg und eben Alt-Kempen entstanden, so die Begründung Lüdeckes. Daher könne man Kempen und Alt-Kempen nicht einfach so gleich setzen. Der Vorschlag des Bürgermeisters zu diesem Antrag: „Der Bürgerantrag wird zur Kenntnis genommen.“ Mehr kann man damit auch nicht tun.