Werbering Wird die Kempener Burg zur weihnachtlichen Kulisse?
Kempen · In der Corona-Zeit könnte der Weihnachtsmarkt ins Umfeld der Burg verlegt werden – an Plänen wird gearbeitet.
Der Einzelhandel und die Gastronomie in den Innenstädten haben es nicht einfach. Corona hat die Lage in den vergangenen Monaten verschärft. Um durch Sonderaktionen Leute in die Städte zu bekommen, wollte die Landesregierung die Bestimmungen für verkaufsoffene Sonntage lockern. So sollte den Veranstaltern der sogenannte Anlassbezug genommen werden. Heißt: Die Geschäfte sollten ohne ein Fest öffnen dürfen. Zwei Gerichtsurteile, die nach Klagen der Gewerkschaft Verdi zustandegekommen sind, machten diesen Plänen aber einen Strich durch die Rechnung. So wurde jüngst ein in Hüls geplanter offener Sonntag kurzerhand abgesagt.
Damit das in Kempen nicht passiert, hat der Werbering seine Bestrebungen für das laufende Jahr noch einmal angepasst. Ursprünglich wollte die Gemeinschaft der Händler drei verkaufsoffene Sonntage durchführen. Und seitens der Stadt gab es auch positive Signale, dies ohne Anlässe umsetzen zu dürfen. Aufgrund der neuen Entwicklungen bedarf es aber nun konkreter Konzepte für die Sonntage. Im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag, 29. September, soll darüber beraten werden.
Laut Vorlage der Verwaltung hat der Werbering nun folgende Ideen. Der Antrag auf einen verkaufsoffenen Sonntag am 11. Oktober wurde zurückgezogen. Stattdessen will der Werbering ein weiteres „Late-Night-Shopping“ am 2. Oktober anbieten. Diese Aktion gab es bereits Anfang September. Für diesen Abend braucht der Veranstalter keine spezielle Genehmigung.
Am für den 8. November geplanten verkaufsoffenen Sonntag will der Werbering aber festhalten. Hierfür will der Vorstand in Kürze ein Konzept erarbeiten und auch einen Anlass festlegen. Gemeinsam mit dem Kunstverein Kempen soll eine Aktion auf die Beine gestellt werden, um eine Öffnung der Läden rechtfertigen zu können. Für Ende September erwartet die Stadt Kempen dieses Konzept.
Mit Blick auf den 13. Dezember, der im Zuge der regulären Weihnachtsmärkte ein verkaufsoffener Sonntag sein sollte, brütet der Werbering ebenfalls an einem neuen Konzept. Denn von den traditionellen Weihnachtsmärkten an den vier Adventswochenenden in der kompletten Altstadt hat sich die Gemeinschaft wegen der Corona-Pandemie bereits verabschiedet. Stattdessen planen Werbering und Veranstalter „XDream“ derzeit, an den vier Wochenenden einen abgespeckten Weihnachtsmarkt rund um die Kempener Burg.
Über den Standort Burg wird ohnehin schon länger diskutiert
Ein Standort, über den schon seit einigen Jahren immer wieder diskutiert worden ist. Bereits mehrfach war eine Einbindung des Burgparkplatzes und des Umfeldes am Denkmal im Gespräch. Jüngst auch deswegen, weil zwischen Werbering und Wochenmarkthändlern weiterhin Uneinigkeit darüber herrscht, den Buttermarkt über die komplette Adventszeit, also nicht nur an den Wochenenden, für den Weihnachtsmarkt zu nutzen (die WZ berichtete mehrfach).
Was nun Corona-bedingt konkret an der Burg geplant ist, ist noch offen. Nach Angaben der Stadt Kempen soll bis spätestens Donnerstag ein Hygiene- und Infektionsschutzgesetz vorliegen. Dieses müsste dann durch das Ordnungsamt der Stadt bzw. durch das Gesundheitsamt des Kreises Viersen geprüft werden. Ebenso stünde noch eine Abstimmung mit dem Landesministerium für Gesundheit an. Sollte es tatsächlich zum „Corona-Weihnachtsmarkt“ an der Burg kommen, stünde wohl auch einem verkaufsoffenen Sonntag am 13. Dezember nichts im Wege. Es sei denn, dass die Infektionslage im Winter bedeutend schlechter ist als derzeit.
Mit Blick auf die offenen Sonntage am 8. November und 13. Dezember schlägt die Verwaltung nun vor, die Verordnung dafür zu erlassen, sofern für die Veranstaltungen ein genehmigungsfähiges Gesamtkonzept vorgelegt werden kann. Möglichweise kann der zuständige Dezerzent Jörg Geulmann schon in der Sitzung am kommenden Dienstag mehr dazu sagen.
Der Haupt- und Finanzausschuss tagt am 29. September ab 18 Uhr im Forum St. Hubert. Besucher müssen sich vorab anmelden: Tel. 02152/9171212 oder E-Mail an andrea.weiss@kempen.de.