Jubiläumsfest SV Thomasstadt: Verein feiert seinen 110. Geburtstag
Kempen. · Der Fußball dominiert, ist aber in dem erfolgreichen Traditionsverein nicht das einzige sportliche Spielfeld.
Mit einem Vereinsfest feierte der SV Thomasstadt Kempen an der Sportanlage an der Berliner Allee am Samstag sein 110-Jähriges Bestehen. Der Zuspruch konnte sich sehen lassen. Denn trotz schweißtreibender Temperaturen sorgten vor allem zahlreiche Familien für ein ständiges Kommen und Gehen. Ulrich Klering, Vorsitzender des SV Thomasstadt, freute sich über die gute Resonanz: „Gefühlt waren heute im Gegensatz zum letzten Jahr doppelt so viele Besucher hier.“
Klerings Eindruck spiegelt möglicherweise die positive Entwicklung der letzten Jahre wider. Mittlerweile fanden im stets vom Fußball dominierten Verein auch andere Sportarten ihre neue sportliche Heimat. Beach-Volleyball und Darts erweiterten das bisherige Angebot, das um Boule noch bereichert werden soll. So ergeben sich nicht nur Berührungspunkte zwischen unterschiedlichen Sportarten. Es bietet auch die Chance zu einer Begengungsstätte zwischen Jung und Alt. Die Gespräche mit der Stadt zur möglichen Angliederung der Kempener Bouler seien inzwischen einen Schritt weiter, erklärte der 2. Vorsitzende Michael Beenen: „Eine mögliche Fläche ist ausgeguckt. Jetzt gehen wir in die Projektphase“. Die Entwicklung des Vereins und die gute Zusammenarbeit mit der Stadt hob auch Kempens Vize-Bürgermeister Otto Brinkmann hervor: „Um die Zukunft des Vereins ist mir nicht bange“.
Inmitten des familiär wirkenden Festes präsentierten sich die einzelnen Abteilungen. Bei den Jüngsten stand vor allem Darts ganz hoch im Kurs. Wer Interesse an diesem Sport hat, sollte übrigens mal einen Blick ins Vereinsheim wagen, wo in Eigenleistung eine hochmoderne Wurfanlage samt Monitor entstand. Zwei Mannschaften vertreten mittlerweile die Kempener Farben im Ligabetrieb, der sich in größeren zeitlichen Abständen von August bis Juni erstreckt.
Badminton-Abteilung warb mit Open-Air-Spielmöglichkeit
Eigentlich in der Halle zuhause, warb auch die Badminton-Abteilung für ihren Sport. Auf zwei Kleinfeldern zeigte Kempens Aushängeschild Julian Kroll, der für den Regionalligisten BV Mülheim spielt, den Umgang mit Ball und Schläger. In Nordrhein-Westfalen zählt die Badimton-Anteilung zu den mitgliederstärksten. Obmann Manfred Schubert möchte das Angebot gerne um eine Para-Badminton-Gruppe erweitern. Mit Christopher Skrzeba ist ein wichtiger Kopf bereits an Bord. Kempens Trainer mit A-Lizenz ist auch Bundestrainer der Para-Badminton-Nationalmannschaft. Vergeblich warteten die Besucher auf Vorführungen der Beach-Volleyballer, weil der zuständige Obmann kurzfristig erkrankte und kein Ersatz verfügbar war.
Erstaunliche Ausdauer zeigten einige Kinder beim Sponsorenlauf, der auch der Aktion Lichtblicke zugutekam. Der eine oder andere Sponsor tat dabei einen kritischen Blick in seine Geldbörse, zahlte aber hinterher gerne. Mit zunehmender Hitze nahmen die Teilnahmen verständlicherweise ab. Was viele nicht davon abhielt, trotzdem zu spenden. Als erster Spender ging Ehrenmitglied Willi Stelkens als gutes Beispiel voran.
Die Party am Abend hätte mehr Besucher verdient gehabt. Klering war trotzdem zufrieden: „Damit habe ich eigentlich gerechnet. Das Freizeitverhalten hat sich einfach verändert.“ Zu Gast war auch Jordan Beyer. Der ehemalige Kempener Kicker in Diensten von Borussia Mönchengladbach stand Rede und Antwort und hatte auch noch ein Thomasstadt-Trikot mit Unterschriften der Borussia-Spieler im Gepäck, das später versteigert wurde. Viel Beifall erhielt die Nachwuchssängerin Nina Berg, die unter anderem eine von Tom Marquardt arrangierte neue Fassung des vor fünf Jahren entstandenen Thomasstadt-Vereinsliedes zum Besten gab.