Therapiesack gegen Rückenschmerz

Die Physiotherapeuten Mario Greuel und Michael Bol aus St. Hubert haben einen Therapiesack entwickelt. Die Inspiration dazu kommt aus Afrika.

Foto: Kurt Lübke

St. Hubert. Haben Sie Probleme mit dem Rücken? Dann legen Sie sich doch einen Sack auf den Kopf! Was zunächst komisch klingt, ist nach Ansicht der beiden Physiotherapeuten Michael Bol und Mario Greuel der richtige Weg, Probleme mit der Wirbelsäule zu beheben. Die Experten, die Praxen in St. Hubert und Kevelaer betreiben, haben den Therapiesack mit dem Namen „M.A.K.S.“ entwickelt.

„Die Abkürzung steht für Muskelaufbauender Afrikanischer Kompressions-Sack“, erklärt Mario Greuel. Und schon wird deutlich, woher die niederrheinischen Therapeuten die Idee haben: aus Afrika. In den 1990er Jahren war der Niederländer Bol einige Zeit in Simbabwe. Aus der Tragetechnik der Afrikaner, die viele Dinge auf dem Kopf transportieren, hat er die Idee zu „M.A.K.S.“ entwickelt.

„Die Frauen in Afrika, die bis zu 60 Kilogramm auf ihrem Kopf tragen, haben keine Probleme mit der Wirbelsäule“, so Greuel. Studien der niederländischen Universität in Nimwegen hätten dies bestätigt. „Darauf haben wir dann unsere Geschäftsidee aufgebaut“, sagt Greuel, der früher am Niederrhein für verschiedene Vereine Fußball gespielt hat.

Ganz so schwer wie die Gewichte in Afrika ist der Therapiesack nicht. Es gibt ihn mit einer fünf, siebeneinhalb und zehn Kilogramm schweren Quarzsand-Füllung. Täglich sollen die Patienten den Sack dreimal für einige Minuten auf dem Kopf balancieren. „So wird ein Druck aufgebaut, der die Muskulatur im Wirbelsäulenbereich stärkt“, erläutert Greuel.

In den Therapiezentren in St. Hubert und Kevelaer wird der Sack den Patienten als Unterstützung zur Behandlung empfohlen. Eine sogenannte manuelle Kompression durch die Therapeuten soll den Behandlungserfolg verstärken.

Der geschäftliche Erfolg hat sich nach Angaben von Bol und Greuel schon eingestellt. „Viele Firmen in der Region zählen bereits zu unseren Kunden“, sagt Mario Greuel. Bundesweite Bekanntschaft dürfte das Konzept bekommen. Dann treten Bol und Greuel in den Wettstreit mit anderen Unternehmen.

In der Fernsehsendung „In der Höhle der Löwen“ bei Vox werben die Therapeuten um die Gunst von Investoren. Fünf erfolgreiche Unternehmer begutachten in der Jury die Ideen der Kandidaten. Auf die Sieger warten verschiedene Investitionssummen.

Ob der TV-Auftritt der Physiotherapeuten aus St. Hubert erfolgreich war, dürfen sie aber noch nicht verraten. „Die Aufzeichnung war schon vor einigen Monaten. Bis zur Ausstrahlung darf aber nichts über die Inhalte erzählt werden“, sagt Greuel.