Kempen Tierisches Treiben in der Altstadt
Der Bauern- und Umweltmarkt in Kempen am 4. September soll ein Fest für die ganze Familie werden.
Kempen. Neulich, berichtet der Kempener Ortslandwirt Peter-Josef Coenen, habe ein Kind mit auf seinem Mähdrescher gesessen. Auf die Frage, ob er wisse, was sie da gerade tun würden, wusste der Zwölfjährige keine Antwort. Auch als Coenen ihm erklärte, dass sie Weizen ernten würden, fragte das Kind: „Und was macht man dann damit?“ Dass man daraus Mehl und daraus wiederum Brot machen kann, war dem Kind nicht bewusst. „Es ist manchmal beängstigend, wie wenig die Leute über Landwirtschaft wissen“, sagt Coenen.
Daher ist der Bauernmarkt, der am Sonntag, 4. September, in Kempen zum sechsten Mal stattfindet, traditionsgemäß für die Landwirte eine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren und mit den Verbrauchern ins Gespräch zu kommen. Dafür bereiten die Kempener und St. Huberter Landwirte auch ein Quiz vor, bei dem man sein Wissen unter Beweis stellen kann. Und auch sonst hat die Veranstaltung, die wieder zusammen mit dem Umweltmarkt stattfindet, einiges zu bieten. Rund 70 Teilnehmer präsentieren auf dem Buttermarkt und den Altstadtgassen allerlei Nützliches, Dekoratives, Leckereien und Informatives rund Umwelt, Landwirtschaft und Garten.
Bürgermeister Volker Rübo lobt die wunderbare Veranstaltung, die sicher wieder viele Besucher in die Altstadt locken werde und betont: „Es ist ein Fest für die ganze Familie.“
Freuen werden sich die Kinder über die zahlreichen Tiere, die in der Stadt zu sehen sein werden. So wird auf der Peterstraße ein Streichelzoo mit Kaninchen, Hühnern, Schafen und anderen Hoftieren stehen. Auch die Rollende Waldschule ist dabei.
Die Landjugend organisiert wieder das traditionelle Ferkelrennen auf der Wiese an der Turmmühle. Wer ab 13 Uhr stündlich auf das schnellste Ferkel setzt, kann Gutscheine vom Werbering gewinnen.
Auf der Engerstraße präsentiert sich der Umweltmarkt. Hier zeigen Autohäuser verschiedene Elektroautos.
Auch dort wird einiges für Kinder geboten. So ist die Gesellschaft für angepasste Technologien mit einem Umweltmobil vor Ort und bietet Experimente an. Große und Kleine erfahren beim Energieberatungsmobil der Energie-Agentur NRW Wissenswertes. „Man kann etwas lernen und Spaß haben“, wirbt Umweltreferent Heinz Puster.
An einem Korbflechterstand kann man sich nicht nur das Handwerk ansehen, sondern in einem Workshop auch selbst aktiv werden. Auf der Kuhstraße werden historische Traktoren zu sehen sein.
Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Waffeln, Ziegenmilch-Eis, Gegrilltes, Reibekuchen, Räucherfisch und vieles mehr werden serviert.
Die historische Saftpresse zeigt, wie früher Apfelsaft hergestellt wurde. Vor Ort wird auch Apfelschnaps gebrannt. Zudem werden Gartendekorationen, Stauden und Gehölze angeboten. Imker bieten ihre Waren an. Es gibt Blumen und Gemüse, Floristik, Gewürze, Liköre und Marmeladen.
Bei vielen Landwirten ist die Ernte schon weit fortgeschritten — auch wenn zum Beispiel Mais und Kappes noch auf den Feldern stehen. Ortslandwirt Peter-Josef Coenen zieht eine eher schlechte Zwischenbilanz. Das sehr nasse Frühjahr hatte dazu geführt, dass die Ernte in diesem Jahr eher unterdurchschnittlich ausfallen wird.