Umzug: Tafel findet neue Bleibe
Martinus- Hilfe verlässt das frühere Kreishaus und zieht zur Mülhauser Straße.
Kempen. Dieter Sandmann ist erleichtert und hat gleich mehrmals Grund, sich zu freuen: Die Kempener Tafel hat ein neues Domizil gefunden und es gab eine große Spende.
Noch bietet die Martinus-Hilfe im früheren Kreishaus an der Orsaystraße Lebensmittel, Haushaltswaren sowie Bekleidung an. Doch seitdem klar ist, dass das Gebäude wegen des Klosterhof-Neubaus abgerissen werden muss, sucht Sandmann eine neue Bleibe. Die hat die Tafel an der Mülhauser Straße im ehemaligen Opel-Metternich-Gebäude gefunden — zwischen Videothek und Getränkemarkt.
„Am 2. Januar soll es hier losgehen“, sagte Sandmann am Freitag. Bis dahin packen Freiwillige an: Montieren Schränke, ziehen eine Wand, stellen Geräte auf, damit der Umzug ohne Verzögerung vonstattengehen kann. „Eine finanzielle Anschubhilfe haben wir auch bekommen“, sagte Sandmann. Günter Naasner, Präsident des Kempener Lions-Clubs, hatte am Freitag einen Umschlag mit 3000 Euro dabei. „Das Geld soll bei dem Umzug helfen, so können auch alte, stromfressende Kühlgeräte durch neue ersetzt werden“, sagte Naasner.
Und die kann die Martinus-Hilfe gut gebrauchen. An der Orsaystraße musste keine Miete gezahlt werden, ab Januar sind 1000 Euro fällig. Dazu kommt der Unterhalt für drei Wagen, mit denen die Lebensmittel bei den Firmen abgeholt werden. Die Nebenkosten hingegen werden, so hofft Sandmann, entfallen: „Eine Zusage der Stadtwerke habe ich aber noch nicht.“
Die Suche nach einer neuen Bleibe gestaltete sich schwierig. So hatte der 72-Jährige im Sommer gedacht, mit einer Halle an der Hülser Straße das Richtige gefunden zu haben: „Wir hätten viel umbauen müssen. Es gab keine Heizung und die Halle liegt weit außerhalb.“ An der Mülhauser Straße hingegen stimmten die Voraussetzungen: Heizung und 200 Quadratmeter Fläche. Diese verteilen sich auf einen großen Raum, in dem Lebensmittel und Kleidung angeboten werden sollen. Es gibt ein weiteres Zimmer sowie eine kleine Küche — mit einer abgetrennten Dusche — und zwei Toilettenräumen.
Etwa 250 Menschen gehören zur Kundschaft der Tafel. Jeder, der eine Bescheinigung der Arge vorweisen kann, darf einmal pro Woche kommen und erhält für 2,50 bis fünf Euro Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Backwaren.
Dazu hat er die Gelegenheit, für kleines Geld, Geschirr, Kleidung, Spiele und Dekoration zu erwerben. „Mit dem Verkauf von gespendeten Sachen finanzieren wir uns auch“, sagt Sandmann.“