Kempenner Schwimmbad Aqua-Sol: Stadtwerke erteilen Grünen eine klare Absage
Kempen · Durch eine Veränderung der Umbaupläne würden die Kosten deutlich steigen. Betreiber rechnet mit rund 2,5 Millionen Euro.
Die Geschäftsführung der Stadtwerke sieht weiterhin keine Möglichkeit bzw. Veranlassung, an den Umbauplänen für das Schwimmbad Aqua-Sol etwas zu verändern. Das geht aus einem Antwortschreiben hervor, das die Stadtwerke auf einen Antrag der Grünen hin verfasst haben. Die Fraktion hatte angeregt, noch einmal mit Nutzern und Vereinen ins Gespräch zu kommen, um möglicherweise noch Verbesserungen erarbeiten zu können. So zum Beispiel die Verbreiterung des Beckens im neuen Hallenbad von geplanten vier auf sechs Bahnen und die Errichtung einer Sprunganlage, die in der neuen Halle bislang nicht mehr vorgesehen ist.
Hintergrund des Grünen-Antrags ist die Aussicht auf eine Förderung des Projektes durch den Bund. Sollte diese bewilligt werden, würde der Bund den rund 7,5 Millionen Euro teuren Umbau mit 3,4 Millionen Euro bezuschussen (die WZ berichtete). Dann würden die Grünen die Chance sehen, zusätzliche Eigenmittel für entsprechende Veränderungen einzusetzen.
Wie schon Bürgermeister und Aufsichtsratschef Volker Rübo betonen die Stadtwerke nun, dass die Pläne mit Blick auf den Förderantrag nicht mehr geändert werden dürfen. „Laut Förderrichtlinien ist ein Abgehen von dem beantragten Konzept nicht mehr möglich; mit einer Änderung würde der Förderanspruch automatisch verloren gehen“, schreibt Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Sandmann in dem Brief, der Bestandteil der Verwaltungsvorlage für die Ratssitzung am Donnerstag ist.
Sollte man sich mit einer Verbreiterung von vier auf sechs Bahnen sowie dem Bau einer Sprunganlage befassen, würden die Kosten deutlich nach oben gehen, heißt es im Schreiben der Stadtwerke. Die Mehrkosten würden rund 2,5 Millionen Euro betragen. So läge man schließlich bei einem Gesamtvolumen von rund zehn Millionen Euro.
Folgende Maßnahmen seien erforderlich: Erhöhung wesentlicher Teile der Halle um vier Meter, Verlängerung und Verbreiterung der Schwimmhalle um mindestens fünf Meter, Becken- und Kellervertiefung um zirka zwei Meter, Teilabbruch des Freibadbeckens, zusätzliche Erdarbeiten, Grundwasserabsenkung, technische Anpassungen und zusätzliche Planungskosten.
Auch mit Blick auf laufende Kosten verweisen die Stadtwerke darauf, dass mit einem Anstieg zu rechnen sei. „Bei einer Veränderung der Wasserfläche sowie des umbauten Raums werden die Energie-, Wartungs- und Instandhaltungskosten steigen“, schreibt Sandmann. Diese könnten von den Stadtwerken nicht getragen werden.
Mit dem aufgestellten Konzept werde ein „Nebenziel“ erreicht: der Senkung der Betriebskosten im Vergleich zum Ist-Zustand. Der Umbau der Anlage sichere ein Schwimmen und Schwimmen lernen in Kempen für weitere Jahrzehnte.
Die Ratssitzung beginnt am Donnerstag um 18 Uhr im Kempener Rathaus am Buttermarkt (2. Etage).