Vermisste Dagmar Knops: Leichensuche in der Villa Horten eingestellt
Kempen. Im Fall der vermissten Dagmar Knops hat die Polizei die Suche in der Villa Horten eingestellt. Die Kernbohrungen im Keller der Kempener Villa haben nach Angaben der Polizei nicht zum erwarteten Erfolg geführt.
Seit Februar 2008 hat die Mordkommission im Keller des Hauses am Burgring nach der Leiche von Dagmar Knops gesucht. Ingo Thiel, Leiter der Mordkommission, war davon überzeugt, dass die Studentin dort einemauert worden ist.
Dagmar Knops ist 1988 im Alter von 22 Jahren verschwunden. Sie war damals nach einem Besuch der Kempener Altstadt-Kneipe "Lichtblick" nicht nach Hause zurückgekehrt und wurde als vermisst gemeldet. Sie wurde vermutlich Opfer eines Gewaltverbrechens. Im Februar 2008 erhielt die Polizei einen anonymen Brief mit dem Hinweis, dass die Leiche der Studentin im Keller der Villa Horten vergraben worden ist. Seitdem hat die Polizei mehrere Bohrungen im Keller durchgeführt. Auch Spürhunde waren im Einsatz. Sogar Spezialisten aus den USA wurden hinzugezogen.
"Im Moment überwiegt bei mir die Enttäuschung, doch nicht zum vorläufigen Ziel gekommen zu sein. Ich war wie viele andere überzeugt, nach fast 22 Jahren Spuren von der vermissten Dagmar Knops dort endlich zu finden", so Ingo Thiel. "Leider können wir aber auch jetzt noch nicht abschließend völlig sicher sein, dass die sterblichen Überreste nicht doch irgendwo unter der Villa Horten verborgen liegen", so Thiel weiter. Die Suche sei aber eingestellt worden, um die Bewohner der Villa nicht weiterhin zu belästigen. Über Monate konnten sie den Keller des Gebäudes nicht mehr nutzen. Dies sei den Bewohnern jetzt nicht mehr zuzumuten.
Die Ermittlungen in diesem Fall sind aber trotzdem noch nicht völlig abgeschlossen. Die Hinweise, die zu den umfangreichen Bauarbeiten in den alten Gewölben geführt hatten, liegen nach Angaben der Polizei nach wie vor auf dem Tisch und können letztendlich immer noch nicht entkräftet werden. "Mord verjährt nicht! Daher werde ich jedem neuen Hinweis nachgehen und nochmals überprüfen, wo wir vielleicht doch etwas übersehen haben könnten", so Ingo Thiel. tkl