Kempen Vier Denkmäler öffnen ihre Türen

Die Stadt Kempen, drei Heimat- und ein Förderverein beteiligen sich am Tag des Denkmals.

Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Nach rund acht Jahren Pause beteiligt sich die Stadt Kempen in diesem Jahr wieder am bundesweiten Denkmaltag, der am Sonntag, 10. September, von 14 bis 17 Uhr, stattfindet. „Der Schwerpunkt liegt bei uns auf der ehrenamtlichen Denkmalpflege, wie sie durch die Vereine gepflegt wird“, erläutert der städtische Denkmalreferent Karl-Josef Schaaf. Eine wirkliche Pause hat es aber nie gegeben. Denn die Heimatvereine haben ihre Denkmäler auch in den zurückliegenden Jahren am Denkmaltag geöffnet. In diesem Jahr werden sie das in Zusammenarbeit mit der Stadt tun.

Auf dem Gebiet der Stadt Kempen werden die Türen von insgesamt vier Objekten geöffnet: Kapelle St. Peter, An St. Peter; Kriegergedächtniskapelle Ziegelheide, Kapellenweg; Weberhaus St. Hubert, Königstraße 48; und Bockwindmühle Tönisberg, Windmühlenweg. Diese Denkmäler werden jeweils von den örtlichen Heimatvereinen und im Fall von St. Peter vom dortigen Förderverein betreut. Der Wunsch, dass sich die Stadt wieder beteiligt, kam aus den Reihen des Denkmalausschusses. Dessen Vorsitzender, Josef Lamozik (CDU) bedankte sich ausdrücklich bei den Vereinen für das „fantastische Engagement als Ehrenamtler“.

So wird der Heimatverein St. Hubert sein Weberhaus öffnen, das er vor vielen Jahren gekauft und mit viel Eigenleistung so weit wie möglich renoviert hat. Das Gebäude stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und hatte damals eine prägende Wirkung für den Ort. Das Haus ist heute Heimatmuseum und die „gute Stube“ für den Verein. „Seit 2005 finden dort auch Trauungen statt. Bisher sind es rund 150“, berichtet der Vorsitzende Hans-Josef Güldenbog.

Auch die Kriegergedächtniskapelle Ziegelheide wartet am Denkmaltag auf die Besucher. Mit dem Bau der Kirche wurde im Jahr 1873 auf Initiative der Bewohner begonnen. Sie wurde gebaut zu Ehren der Maria Gottes, der Trösterin der Betrübten. Deshalb bekam das Gotteshaus zunächst den Namen „Maria-Hilf-Kapelle“. Später wurde die Kapelle in eine Kriegergedenkstätte umgewandelt. Heute möchte der Heimatverein die Schmalbroicher Orts- und Dorfgeschichte lebendig und nachvollziehbar machen. Die Historie der Kapelle wird den Besuchern auch in einem Vortrag erläutert.

Die Kapelle St. Peter gilt als ältestes Baudenkmal im gesamten Kreis Viersen. Über ihre Geschichte wird die Historikerin Ina Germes-Dohmen in einem Vortrag berichten, der um 15 Uhr beginnt. Bis vor Kurzem hat Pfarrer Theo Derstappen dort noch jeden Sonntag eine Messe gefeiert. Jetzt ging der 94-Jährige endgültig in den Ruhestand, in dem er sich eigentlich schon sehr lange befindet. Der Förderverein bemüht sich darum, einen Nachfolger zu finden. Die Kapelle kann noch bis Ende September jeden ersten Sonntag im Monat besichtigt werden.

Die Kastenbockwindmühle in Tönisberg wird seit fast 20 Jahren vom dortigen Heimatverein betreut. Sie wurde 1802 erbaut und immer wieder renoviert — zuletzt im Jahr 1971. Eigentümerin ist die Stadt Kempen, die auch notwendige Instandsetzungen übernimmt. Die Mühle steht auf einem 7,5 Meter hohen Bock, der alleine 2,5 Tonnen wiegt. Die Flügel sind jeweils 18 Meter lang. Die Mühle ist das ganze Jahr über ein beliebtes Ausflugsziel. So kamen beispielsweise alleine beim bislang letzten Mühlentag 450 bis 500 Besucher. Am Denkmaltag gibt es von 14 bis 16.30 Uhr auch die Möglichkeit, den Turm der Burg Kempen bei einer Führung zu besteigen.